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Lexmark kauft Kofax für eine Milliarde Dollar

Lexmark hat eine Übernahme mit einem Volumen von einer Milliarde Dollar angekündigt. Für ungefähr diesen Preis kauft es Kofax, ein auf Business-Process-Management spezialisiertes Unternehmen. Je Aktie zahlt Lexmark somit 11 Dollar.

Der Kauf könnte nach Lexmarks Planung im Lauf des zweiten Quartals 2015 abgeschlossen werden. Das Unternehmen wird bei der Transaktion exklusiv von der Bank Goldman Sachs beraten. Kofax aus Südkalifornien nimmt die Dienste von Lazard in Anspruch.

Lexmark ist als Druckerhersteller bekannt geworden, hat aber in den letzten Jahren sein Image wie auch seine Strategie neu auszurichten versucht. Es präsentiert sich heute als Ende-zu-Ende-Lösungsanbieter für Dokumentenverarbeitung. Seine Sparte für Unternehmenssoftware würde sich laut heutiger Schätzung durch Zukauf von Kofax auf etwa 700 Millionen Dollar Jahresumsatz verdoppeln.

Das 1985 gegründete Kofax bringt 20.000 Unternehmenskunden mit, darunter 80 der Fortune 100. Sein Vertrieb läuft über 850 Channel-Partner weltweit. Sein Jahresumsatz 2014 betrug 297 Millionen Dollar.

Lexmark strebt damit die Marktführerschaft im Bereich für Content- und Business-Process-Management (ECM und BPM) an – ein Markt, für den es ein Volumen von 10 Milliarden Dollar ansetzt. Die Smart-Process-Anwendungen von Kofax will es in seine Technik Perceptive Intelligent Capture einbinden. Kunden können dann Dokumente mit Mobilgeräten ebenso wie Scannern und Multifunktionsgeräten scannen und so ins Dokumentenmanagement einspeisen.

Lexmarks letzte größere Übernahme war 2013 die des Berliner ECM-Spezialisten Saperion gewesen. Der Kaufpreis von 72 Millionen Dollar nimmt sich gegenüber dem für die Kofax-Transaktion angesetzten Betrag aber geradezu bescheiden aus.

Fast zeitgleich mit Lexmark kündigten auch die Software-Häuser Intuit und HubSpot kleinere Übernahmen an. Intuit kauft Playbook HR, um sein Freiberufler-Angebot QuickBooks Online Self-Employed zu stärken. Das auf Marketing-Lösungen spezialisierte HubSpot übernimmt das Social-Media-Start-up Rekindle, das Finanzierung unter anderem von Google Ventures erhalten hatte. Seine App dient dazu, einen Erstkontakt in Sozialen Netzen zu vertiefen.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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