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Spartan wird IE-Engine nicht enthalten

Microsoft hat einem Blogeintrag zufolge seine Browser-Strategie für Windows 10 geändert. Demnach wird der neue, unter dem Codenamen Spartan entwickelte Browser nicht zusätzlich die Trident-Engine von Internet Explorer 11 verwenden können. Ursprünglich wollte der Softwarekonzern durch die Unterstützung beider Engines die Kompatibilität zu älteren oder Enterprise-Websites gewährleisten, die ohne Trident nicht korrekt dargestellt werden.

Die Entscheidung hat Microsoft anhand von Rückmeldungen von Kunden und Teilnehmern des Windows-Insider-Programms getroffen, die die Edge genannte neue Engine bereits getestet haben. Spartan selbst ist noch nicht öffentlich verfügbar, weder für Windows 10 noch für Windows 10 Mobile.

Microsoft stattet seinen neuen Windows-10-Browser Spartan nun doch nur mit einer Rendering-Engine aus (Bild: Microsoft).

Im Gegenzug wird auch Internet Explorer 11 für Windows 10 nur die Trident-Engine (HSHTML) besitzen. Eigentlich sollte IE 11 zusätzlich auch Edge erhalten. Edge ist eine Fork von Trident, wurde jedoch stark verändert sowie für Webstandards und Interoperabilität optimiert.

Entwickler haben sich laut Microsoft schneller für Edge entschieden als erwartet. Als Folge habe sich bei den Tests gezeigt, dass nur sehr wenige Seiten die alte Trident-Engine benötigten.

Schon zuvor hatte Microsoft angekündigt, Spartan sei der Standardbrowser von Windows 10. Welche Versionen des OS auch Internet Explorer 11 erhalten werden, ist nicht bekannt. Die ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley hat jedoch von ihren Quellen erfahren, dass alle Windows-10-Geräte, die einen klassischen Desktop aufweisen, mit Internet Explorer 11 ausgeliefert werden. Die Mobilversion von Windows 10, die laut den Hardwareanforderungen für Geräte mit bis zu 7,99 Zoll großen Displays gedacht ist, dürfte also ohne Internet Explorer kommen.

Trotzdem bezeichnet Microsoft beide Browser als wichtige Komponenten von Windows 10. „Project Spartan ist unsere Zukunft: Es ist der für alle Windows-10-Kunden voreingestellte Browser. Er wird ein einmaliges Nutzererlebnis bieten, inklusive der Möglichkeit, Webseiten zu kommentieren, und der Integration von Cortana“, schreibt Kyle Pflug, Program Manager für Project Spartan, in einem Blogeintrag. Entwickler könnten sich auf Interoperabilität mit dem modernen Web verlassen. Eine Funktion wie die mit Internet Explorer 8 eingeführte Kompatibilitätsansicht werde es künftig nicht mehr geben.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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