Google übernimmt Facebook-Marketing-Start-up

Google hat mit Toro eine Marketingfirma übernommen, die auf das Bewerben von Apps auf Facebook spezialisiert ist. Ein Google-Sprecher bestätigte die Übernahme. Die Gründer und Mitarbeiter des Start-ups werden künftig in Googles Team für mobile Werbung tätig sein.

Toro wurde vor drei Jahren als Red Hot Labs von Amitt Mahajan und Joel Poloney gegründet. Zuvor hatten sie MyMiniLife mitgegründet, das eine wesentliche Rolle bei der Schaffung des auf Facebook erfolgreichen Spiels Farmville spielte und später von Zynga übernommen wurde.

Toros Angebot richtete sich an die Entwickler mobiler Apps, die ihre Nutzerbasis erweitern wollen. Es versprach ihnen, den Start und die Optimierung von Werbekampagnen auf Facebook zu vereinfachen. Als besondere Leistung stellte Toro die automatische Generierung und das Testen von mehreren hundert Varianten einer jeden Kampagne heraus.

Google hat das Start-up offensichtlich nicht übernommen, um in das Geschäft mit der Facebook-Werbung einzusteigen. Toro will zwar die Kampagnen von Bestandskunden weiterhin optimieren, startet derzeit jedoch keine neuen Werbekampagnen und empfiehlt Interessenten sogar, sich an andere Dienstleister zu wenden.

„Wir freuen uns auf das Zusammengehen mit Google und wollen uns weiter dafür einsetzen, das Leben von App-Entwicklern einfacher zu machen“, schreibt das Toro-Team in seiner Ankündigung der Übernahme. „Wir brennen darauf, uns wieder an die Arbeit zu machen und innerhalb von Google großartige Produkte für Sie zu schaffen.“

Der eingesetzten Technologie wegen erfolgte die Übernahme vermutlich auch nicht. Nach Einschätzung von SiliconAngle arbeiten Dutzende Unternehmen in diesem Bereich mit ähnlichen Technologien, und sie wären nicht schwer zu replizieren. Wahrscheinlich war der Kauf daher ein „Acqui-hire“ – die Übernahme eines Unternehmens seiner kompetenten Mitarbeiter wegen.

Ein Kaufpreis wurde nicht bekannt. Laut TechCrunch erhielt Toro eine finanzielle Förderung von insgesamt 1,5 Millionen Dollar von Investoren, zu denen Andreessen Horowitz, Greylock Partners, SV Angel und Bill Tai gehörten.

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ZDNet.de Redaktion

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