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Google integriert Gesundheitsinfos in Knowledge Graph

Google hat in seine Wissensdatenbank Knowledge Graph Informationen über mehr als 400 Krankheitsbilder aufgenommen. Die Gesundheitsinformationen werden zunächst bei der Suche in US-Englisch ausgegeben, sowohl in der Google-App für Android und iOS als auch im Desktop-Browser.

Die Informationen gelten Mandelentzündungen und Masern, aber auch dem Tennisarm und Erfrierungen. Wer durch Werbung für glutenfreie Nahrungsmittel verunsichert ist, kann sich über das tatsächlich nur seltene Auftreten von Zöliakie informieren. Die Zahl der erfassten Krankheiten will Google weiter ausbauen und die Informationen später auch außerhalb der USA verfügbar machen.

Als Anlass gibt Google an, dass eine von 20 Suchanfragen gesundheitsbezogenen Informationen gilt. Auch wenn es viele gute Quellen gebe, könnten Suchresultate jeoch unvollständig oder auch weniger vertrauenswürdig sein. Die strukturierten und von professionellen medizinischen Illustratoren bebilderten Informationen in Googles Infoboxen sollen ein gesichertes Basiswissen vermitteln, um bei der weiteren Suche Informationsangebote besser auswählen zu können.

Zusammengestellt und bewertet wurden die Informationen durch ein Team von Ärzten, geleitet von dem bei Google selbst beschäftigten Dr. Kapil Parakh. Sie bezogen dabei ihre eigenen klinischen Erfahrungen mit ein. Zusätzlich überprüft wurden die Fakten von Googles Ärzten wie auch von Mitarbeitern des Klinikbetreibers Mayo Clinic.

Der Suchkonzern will jedoch nicht mit medizinischen Ratschlägen dienen. „Wir wissen, dass einzelne Fälle in ihrer Schwere von einem Betroffenen zum anderen sehr unterschiedlich sein können, und dass es immer auch Ausnahmen gibt“, schreibt Google-Produktmanager Prem Ramaswami in einem Blogeintrag. „Was wir präsentieren, ist nur für Informationszwecke gedacht – und Sie sollten immer einen Gesundheitsexperten konsultieren, wenn Sie ein medizinisches Problem haben.“

Alle dargestellten Fakten wurden durchschnittlich immerhin von 11,1 Ärzten überprüft, erfuhr Search Engine Land. Laut Google musste der Knowledge Graph auch unter der Haube überarbeitet werden, um die Informationen bereitstellen zu können. Google stellte die mobile Suche heraus, für die diese Gesundheitsinfos vor allem gedacht sind.

Mit solchen Neuerungen macht Google die von ihm selbst ausgegebenen Ergebnisse zunehmend zum eigentlichen Ziel einer Suche, statt zu einer Durchgangsstation, über die man zu den eigentlich gewünschten Inhalten gelangt. Im Mai 2013 führte der Konzern – zunächst in den USA, später etwa auch in Deutschland – zu diesem Zweck die Wissensdatenbank Knowledge Graph ein. Sie enthält rund 500 Millionen Einträge zu Personen, Orten und Dingen, die neben den üblichen Suchergebnissen erscheinen.

ZDNet.de Redaktion

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