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IBM weist Bericht über Massenentlassungen als „lächerlich“ zurück

IBM hat einen Forbes-Bericht dementiert, laut dem es bis Ende Februar die Entlassung von mehr als 110.000 Mitarbeitern plane. Der Bericht von Robert X. Cringely über eine angebliche Reduzierung der weltweiten Belegschaft um 26 Prozent im Rahmen des Restrukturierungsprogramms „Project Chrome“ sei „substanzlos“ und „lächerlich“, erklärte das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press.

Entlassungen wird es aber dennoch geben, allerdings in deutlich geringerem Umfang. Sie sollen einige Tausend Angestellte treffen, wie IBM schon vor längerem ankündigte.

Tatsächlich meldete die Gewerkschaft Alliance@IBM bereits einen deutlichen Anstieg der Kündigungen. Sie erklärte zu den von Forbes kolportierten Zahlen: „Wir haben keine Informationen darüber, dass das wahr sein könnte. Aber wie alle wissen, kann bei IBM viel passieren und es ist die Jahreszeit für Stellenstreichungen.“ Der Arbeitnehmervertretung zufolge hat auch Lance Crosby, CEO und Gründer von SoftLayer, das Unternehmen verlassen. Dazu hat sich IBM jedoch noch nicht geäußert.

Bei der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen in der vergangenen Woche hatte IBM-Finanzchef Martin Schroeter mitgeteilt, dass die Restrukturierungsmaßnahmen 2015 nicht den Umfang von 2014 haben werden. Im vergangenen Jahr hatte IBM rund 10.000 Mitarbeiter entlassen. Ende 2013 beschäftigte das Unternehmen weltweit 431.212 Menschen.

Da IBMs Anleger nach elf Quartalen mit rückläufigen Umsätzen in Folge offenbar signifikante Änderungen bei IBM fordern, schien der Forbes-Bericht nicht völlig aus der Luft gegriffen. Zudem wäre es nicht die erste große Reorganisation des Technologiekonzerns gewesen. Nach dem Dementi stieg der Kurs der IBM-Aktie aber dennoch um rund vier Prozent auf den Spitzenwert von knapp 160 Dollar.

IBM durchläuft derzeit, wie andere vergleichbare Unternehmen auch, eine tiefgreifende Transformation. Diese wird nicht ohne Entlassungen vonstattengehen. Denn die noch jungen Geschäftsbereiche Data Analytics, künstliche Intelligenz und Cloud-Computing können die Umsatzeinbrüche in den traditionellen Segmenten noch nicht kompensieren. So plant IBM, in einigen Bereichen Mitarbeiter zu entlassen und in anderen wieder bis zu 15.000 neu einzustellen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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ZDNet.de Redaktion

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