Lollipop-Update jetzt auch für Galaxy S5 mit Telekom-Branding verfügbar

Nach Vodafone hat nun auch die Deutsche Telekom mit der Verteilung des Updates auf Android 5.0 Lollipop für Samsungs Galaxy S5 (SM-G900F) begonnen, wie Sammobile berichtet. Außerdem steht die Betriebssystemaktualisierung nach Aussage eines Lesern von ZDNets Schwestersite CNET ebenfalls für Geräte ohne Provider-Branding zur Verfügung. Sie kann mit der Samsung-Software Kies über einen PC auf das Smartphone geladen und installiert werden. Sukzessive wird die neue Android-Version auch als Over-the-Air-Update ausgerollt.

So schnell wie jetzt bei Lollipop hat Samsung noch nie ein Betriebssystem-Update bereitgestellt. Seit Google den Quellcode am 4. November für das Android Open Source Project (AOSP) freigab, waren gerade einmal 31 Tage vergangen, als Samsung das Update zunächst in Polen und Südkorea veröffentlichte. Ende Dezember folgte Spanien und nun also auch Deutschland. Noch schneller waren – außer Google selbst – nur LG, das bereits Mitte November (ebenfalls in Polen) mit der Auslieferung begonnen hatte, und Motorola. Seit dieser Woche aktualisiert auch HTC sein Flaggschiff-Modell One (M8), zunächst aber nur in den USA.

Bei früheren Android-Versionen dauerte die Aktualisierung, wenn sie denn überhaupt geplant war, seitens der Smartphonehersteller meistens länger als sechs Monate. Möglicherweise hat auch die Vorstellung einer Developer-Version im Sommer den Herstellern geholfen, mit der Entwicklung von Anpassungen ihrer Firmware früher zu beginnen. Außerdem hat Google zahlreiche Kernkomponenten von Android in den Service „Google Play Dienste“ ausgelagert, der separat über den Play Store aktualisiert wird. Somit dürfte der Aufwand für die Smartphonehersteller insgesamt geringer ausfallen.

Mit dem am 15. Oktober vorgestellten Lollipop führt Google die neue Benutzeroberfläche „Material Design“ ein, die künftig auch für Webanwendungen genutzt werden soll. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente optisch hervorzuheben und deren Größe dynamisch anzupassen. Neu sind auch größere weiße Flächen zwischen Elementen sowie zusätzliche Animationen, etwa beim Wechsel zwischen Anzeigen oder Touch-Feedback.

Samsung hat seine eigenen Anwendungen an das Material Design angepasst. Sie kommen jetzt beispielsweise mit farbigen Statusleisten und neuen Schriftarten. Als Zusatzfunktionen gibt es eine neue Toolbox mit fünf Symbolen für Suche, Screenshot, Taschenlampe, QuickConnect und App-Suche sowie eine Zwischenablage, welche die jüngsten Screenshots und kopierten Texte enthält. Außerdem hat Samsung den Fingerabdruck-Sperrbildschirm des Galaxy Note 4 auf das Galaxy S5 portiert und den zugehörigen Treiber aktualisiert, was für eine deutlich bessere Fingerabdruckerkennung sorgen soll.

Zu den weiteren Neuerungen von Lollipop zählen ein Energiesparmodus, ein verbesserter Sperrbildschirm, ein „Bitte nicht stören“-Modus, Pop-up-Benachrichtigungen außerhalb der Statusleiste, ein Diebstahlschutz sowie die Laufzeitumgebung Android Runtime (ART), die standardmäßig die vorherige Dalvik-Software ersetzt. Zusätzlich bringt Lollipop neue Sicherheitsfunktionen mit. Mit einem Smart Lock genannten Feature können Nutzer ihr Gerät auch per Bluetooth und NFC entsperren. Außerdem weitet Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus.

Während ein Teil der Galaxy-S5-Besitzer, die das Update bereits erhalten haben, von keinerlei Schwierigkeiten berichtet und sich über eine verbesserte Frontkamera sowie eine längere Akkulaufzeit freut, melden andere S5-Nutzer Probleme mit der neuen OS-Version. Ihnen zufolge funktionieren Apps wie die Wettervorhersage nicht mehr, hakt das System sporadisch oder erhitzt sich das Smartphone spürbar.

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HIGHLIGHT

Android 5.0 Lollipop: Heads-up-Notifications verwalten

Heads-up-Notifications sind im Prinzip eine feine Sache. Wichtige Nachrichten erreichen den Nutzer in Form einer Karte am oberen Bildschirmrand, ohne dass die gerade genutzte Awendung unterbrochen wird. Leider nutzen sehr viele Apps diese Form der Benachrichtigung und da sie sich so gut wie gar nicht konfigurieren lässt, dürfte bei vielen Nutzern bald Frust über das neue Feature aufkommen. Eine App schafft Abhilfe und bringt Ordnung in die Benachrichtigungs-Flut.

ZDNet.de Redaktion

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