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Wikipedia mit Erasmuspreis ausgezeichnet

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist zu ihrem 14-jährigen Geburtstag von der niederländischen Stiftung Praemium Erasmianum mit dem renommierten Erasmuspreis ausgezeichnet worden. Damit wird vor allem die aus zehntausenden freiwilligen Autoren bestehende Community geehrt. Der Preis ist mit 150.000 Euro dotiert.

„Wikipedia erhält den Preis, weil es die Verbreitung von Wissen durch eine umfassende und allgemein zugängliche Enzyklopädie vorantreibt“, heißt es in der Begründung der Stiftung. „Indem es Wissen an Orte bringt, an denen es zuvor nicht verfügbar war, spielt Wikipedia auch eine wichtige Rolle in Ländern, in denen Neutralität und freie Information nicht selbstverständlich sind.“

Durch ihren offenen Charakter zeige Wikipedia, dass Wissensquellen nicht neutral seien und stets abgewogen werden müssten, heißt es weiter. Mit ihrer kritischen Beachtung von Text, Quellen und der Erweiterung von Wissen, spiegele Wikipedia die Ideale von Erasmus wider, des Weltbürgers, nach dem der Preis benannt sei.

Sandra Rientjes, Direktorin von Wikimedia Niederlande, erklärte: „Wikipedia ist eine der Hauptwissensquellen für viele Menschen, auch in den Niederlanden. Nicht jeder realisiert, dass allein in den Niederlanden hunderte Freiwillige im Hintergrund daran mitarbeiten. Weltweit sind es Tausende. Der Erasmuspreis wurde verdient an die Wikipedia-Community vergeben. Er ist die krönende Auszeichnung für ihre Arbeit.“

Der Erasmuspreis wird jährlich an eine Person oder Organisation verliehen, die sich in besonderer Weise um Kultur, Gesellschaft oder Sozialwissenschaft verdient gemacht hat. Er soll im Herbst dieses Jahres offiziell an Vertreter der Wikipedia-Community übergeben werden. Das Preisgeld von 150.000 Euro soll in die Förderung der Community fließen.

Nach eigenen Angaben umfasst Wikipedia 14 Jahre nach ihrem Start mehr als 34 Millionen Artikel in 280 Sprachen. Monatlich verzeichnen die Online-Enzyklopädie und ihre Schwesterprojekte über 20 Milliarden Seitenabrufe. Die mobilen Angebot kommen auf knapp 7 Milliarden Abrufe im Monat. Allerdings ging die Zahl der Leser zuletzt zurück. Dasselbe gilt schon seit Jahren für die Zahl der freien Autoren. Dem will die Wikimedia Foundation mit Investitionen in eine attraktivere und einfacher zu bedienende Plattform entgegenwirken. Außerdem wirbt sie für einen netteren Umgang innerhalb der Community mit „einer Kultur der Freundlichkeit„.

ZDNet.de Redaktion

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