Seagate legt erste Netzwerkfestplatte der Kinetic-Reihe vor

Seagate hat auf dem OpenStack Summit seine erste Festplatte vorgelegt, die das Konzept der Kinetic Open Storage Platform verfolgt. Kunden können nun Testmuster mit 4 TByte Kapazität bestellen. Die Auslieferung in größeren Mengen wird voraussichtlich Ende November beginnen.

Das letztes Jahr veröffentlichte Kinetic-Konzept setzt auf zwei Säulen: ein quelloffenes, objektbasiertes Storage-Protokoll und einen Ethernet-Anschluss. Es macht eine dedizierte Storage-Schicht überflüssig: Anwendungen sollen direkt auf per Ethernet ins Netzwerk eingebundene Speichermedien schreiben können.

Durch den Wegfall der Storage-Schicht verschwinde ein beträchtliches Datenaufkommen, argumentiert Seagate, was Cloud-Storage-Architekturen maßgeblich vereinfachen könne. Die Gesamtbetriebskosten verringerten sich auf bis zu die Hälfte.

Das Open-Source-Prinzip hat Seagate, das seit 1979 Festplatten herstellt, im letzte Jahr zunehmend in den Mittelpunkt gestellt. Im August 2014 entschloss es sich dann zum Eintritt in die Linux Foundation. Sein Entwicklungsleiter Mike Miller sagte zu diesem Anlass: „Die Mitgliedschaft in der Linux Foundation wird Seagates Forschung und Entwicklung beschleunigen wie auch unseren Kunden niedrigere Total Cost of Ownership und optimale Performance bieten. Indem es auf auf offene Kollaboration und Techniken setzt, kann Seagate auch äußerst wettbewerbsfähige, optimierte und skalierbare Lösungen für Cloud-Server und -Storage anbieten.“

Die Cloud Systems und Solutions Group hat das Unternehmen erst im September 2014 gegründet. Der Geschäftsbereich soll skalierbare, sichere und kosteneffiziente Cloud-Service-Architekturen und -Lösungen für Unternehmen liefern, darunter integrierte High-Performance-Computing-Produkte, skalierbare, modulare Komponenten, für OEMs angepasste Systeme sowie Lösungen für Cloud-Backup/Restore, Disaster Recovery und schnelle Archivierung. Nach eigenen Angaben ist Seagate damit der erste Hersteller, der Festplatten, Hybridlaufwerke, SSDs, externes Storage, Recovery-Services, Clouddienste und voll integrierte Cloudsysteme aus einer Hand anbietet.

Die Initiative rund um Open Source und Cloud ist Teil einer strategischen Fokussierung: Seagate hatte Ende Januar 2014 melden müssen, dass es seine Finanzziele für das zweite Quartal verpasste. Sein Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich von 3,67 auf 3,53 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ging von 492 auf 428 Millionen Dollar zurück.

Im März erklärte dann sein CEO Stephen Luczo seinen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat von Microsoft, um sich auf seine Aufgaben bei Seagate zu konzentrieren, wo er auch als Chairman fungiert. Er war seit Mai 2012 in dem Microsoft-Gremium vertreten gewesen und hatte unter anderem bei der CEO-Suche geholfen.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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