Apple gibt angeblich Markennamen Beats Music auf

Apple plant offenbar Veränderungen für den kürzlich übernommenen Streamingdienst Beats Music. Wie Recode erfahren haben will, soll der Markenname Beats in absehbarer Zeit verschwinden. Einem Bericht von TechCrunch, wonach der Dienst sogar vollständig eingestellt werden soll, hat ein Apple-Sprecher indes widersprochen. Er sei „absolut nicht wahr“.

Wie Recode schreibt, ist es wahrscheinlicher, dass Apple den Namen Beats Music durch die eigene und bekanntere iTunes-Marke ersetzt. Zudem werde Apple den Dienst in sein iTunes-Produkt integrieren.

„Es hätte mich ein wenig überrascht, wenn sie es beibehalten und nicht geändert hätten“, kommentierte Jan Dawson, Analyst bei Jackdaw Research. Er sei immer davon ausgegangen, dass Beats Music durch die Apple- und iTunes-Marke ersetzt werde.

Schon seit der Übernahme von Beats im Sommer für drei Milliarden Dollar wird über Apples Absichten spekuliert. Mit iTunes Radio besitzt es bereits einen Streaming-Dienst, der im Gegensatz zu Beats Music nicht kostenpflichtig, sondern werbefinanziert ist. Beats‘ Kerngeschäft sind jedoch Kopfhörer.

TechCrunch weist darauf hin, dass Apple seine Mobilgeräte weiterhin ohne eine vorinstallierte Beats-Music-App ausliefert. Das in der vergangenen Woche veröffentlichte Update für Apple TV enthält jedoch die App für Beats Music.

Beats Music ist eher ein Neuling im Streaming-Geschäft. Der Dienst startete im Januar mit AT&T als Hauptpartner. iTunes Radio wiederum gibt es seit 2013. Weitere Mitbewerber sind Spotify, Pandora und Rhapsody. Auch Amazon verfügt mit Prime Music über ein Konkurrenzangebot.

Nach Abschluss der Beats-Übernahme im August hatte Apple dem Chef des Musikdiensts Ian Rogers die Verantwortung für iTunes Radio übertragen. Zu dem Zeitpunkt hatte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle gesagt, beide Dienste würden Ressourcen und Erfahrungen austauschen, aber zumindest in absehbarer Zeit unabhängig bleiben. Zudem strich Apple im August rund 200 der insgesamt 700 Arbeitsplätze bei Beats. Betroffen waren vor allem Mitarbeiter der Finanz- und Personalabteilung.

iTunes Radio konnte nach seinem Start im September 2013 schnell rund 20 Millionen Nutzer gewinnen. Der wichtigste Konkurrent Pandora meldete daraufhin jedoch keinen Rückgang seines eigenen Wachstums. Streaming ist zwar nicht das wichtigste Segment des Musikmarkts, aber ein schnell wachsendes. Die Einnahmen aus Abo- und Streaming-Diensten legten im vergangenen Jahr um 51 Prozent zu und überschritten erstmals die Marke von einer Milliarde Dollar.

Dawson schließt nicht aus, dass Apple zumindest Teile von Beats Music einstellt, die sich mit iTunes Radio überschneiden. Auf den Kern des Dienstes habe das allerdings keinen Einfluss. Die Veränderungen könne Apple beispielsweise auf einem iPad-Event im Oktober bekannt geben. „Das wäre eine gute Gelegenheit. Es gibt keinen Grund, warum sie nicht zu den alten iTunes-Produktvorstellungen im Herbst zurückkehren sollten.“

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

6 Stunden ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

8 Stunden ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

12 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

4 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

4 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

4 Tagen ago