Analyst: Apples eigenes Content Delivery Network ist fertig

Der Analyst Dan Rayburn von Frost & Sullivan berichtet, Apple habe Arbeiten an einem eigenen Content Delivery Network (CDN) abgeschlossen. Damit könnte es Software-Updates, aber auch Audio- und Video-Inhalte selbst an die Kunden ausliefern.

Rayburn, der zugleich Executive Vice President bei StreamingMedia ist, stützt sich dabei auf Traceroute-Analysen. ZDNet.com konnte seine Angaben nachverfolgen. Offenbar kommen einige Apple-Inhalte in den USA und auch Europa heute schon aus einem eigenen CDN direkt zu den Verbrauchern. „Zusätzlich hat Apple Verbindungsabkommen mit zahlreichen Internet-Service-Providern, darunter Comcast, denen es für direkten Zugriff auf ihre Netzwerke zahlt“, schreibt Rayburn.

Von ISPs will der Analyst überdies erfahren haben, dass Apple über das Zehnfache der Kapazität verfüge, die es heute wirklich benötige. Er gibt auch an, welche Motive Apple nach seiner Meinung verfolgt: „Apple kontrolliert schon die Hardware, das Betriebssystem (iOS und OS X) sowie die Plattformen iTunes und App Store. Sie kontrollieren also die komplette Nutzererfahrung, mit Ausnahme der Wege, wie diese Inhalte zum Kunden kommen, und das wollen sie ändern.“

Wenn Apple seine Inhalte von eigenen Servern zum Kunden übertrage, habe es bessere Kontrolle über die Kundenerfahrung. Das sei insbesondere für Clouddienste wichtig. Apples Cloud-Infrastruktur gilt bisher als vergleichsweise anfällig und langsam.

Rayburn hatte im Februar dieses Jahres erstmals berichtet, Apple arbeite an einem eigenen CDN und werde daher den auslaufenden Vertrag mit Akamai nicht in gleicher Form erneuern. Widersprüchliche Meinungen vertraten Analysten damals im Hinblick auf die Frage, welche Auswirkungen das auf Akamai haben könnte, über dessen Server derzeit etwa 15 bis 30 Prozent allen Webtraffics laufen.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

4 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

4 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

4 Tagen ago