Start-up-Förderung in Europa erreicht Zehnjahreshoch

Laut einer Studie von Dow Jones VentureSource haben europäische Start-ups im zweiten Quartal 2,1 Milliarden Euro Wagniskapital erhalten. Es ist der höchste Betrag seit dem dritten Quartal 2001. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Summe um 17 Prozent – gegenüber dem Vorquartal sogar um mehr als 40 Prozent.

Auch der durchschnittliche Investitionsbetrag erreichte einen neuen Höchststand. Er lag zwischen April und Juni bei 2,7 Millionen Euro.

12 Prozent des gesamten Risikokapitals flossen der Studie zufolge in den IT-Sektor. Darüber hinaus gingen viele der größten Investitionen in anderen Branchen an Firmen, die ihr Geschäft in erster Linie im Internet betreiben. Beispiele sind das russische Gegenstück zu Amazon, Ozon Group, das 150 Millionen Euro erhielt, und der französische Schuhhändler Sarenza, dem 74 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden.

Auf Erstrundenfinanzierungen entfiel im zweiten Quartal ein Betrag von 550 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 421 Millionen Euro gewesen. Das Volumen der Zweitrundenfinanzierungen stagnierte hingegen. Noch spätere Investitionen legten jedoch um 550 Millionen Euro auf 973 Millionen Euro zu und waren damit bei Wagniskapitalfirmen besonders beliebt.

Britische Start-ups durften sich über 28 Prozent des gesamten Wagniskapitals im zweiten Vierteljahr freuen. Damit führt das Vereinigte Königreich die Statistik erneut an, vor Frankreich mit 19 Prozent und Deutschland mit 15 Prozent.

Die Zahl der Börsengänge von Jungunternehmen stieg auf den höchsten Wert seit Ende 2006. Dabei wurden insgesamt 407 Millionen Euro erlöst, im Vergleich zu 449 Millionen Euro im ersten Quartal.

Zudem wurden weniger Start-ups durch andere Firmen gekauft. Insgesamt 38 (minus 19 Prozent) durch Wagniskapital gestützte Unternehmen fanden einen neuen Eigentümer. Die höchsten Kaufpreise erzielten der französische E-Learning-Spezialist Crossknowledge mit 175 Millionen Euro und der spanische OpenStack-Integrator eNovance, der für 70 Millionen Euro an Red Hat ging.

[mit Material von Joe Best, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Abo für Facebook: Verbraucherzentrale NRW klagt erneut gegen Meta

Diesmal geht es um das neue Abomodell für Facebook und Instagram. Die Verbraucherschützer klagen auf…

9 Stunden ago

Jedes zweite Gerät mit Redline-Infostealer infiziert

Infostealer-Infektionen haben laut Kaspersky-Studie zwischen 2020 und 2023 um mehr als das sechsfache zugenommen.

15 Stunden ago

Kaspersky warnt vor kritischen Sicherheitslücken in Cinterion-Modems

Betroffen sind Millionen IoT- und M2M-Geräte Geräte weltweit. Unter anderem können Angreifer per SMS Schadcode…

19 Stunden ago

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

3 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

4 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

5 Tagen ago