Categories: Unternehmen

Analyst erwartet Stellenstreichungen bei Microsoft

Zur Veröffentlichung seiner nächsten Quartalsbilanz am 22. Juli wird Microsoft wahrscheinlich auch Stellenstreichungen ankündigen. Davon geht zumindest Nomura-Securities-Analyst Rick Sherlund aus. Der langjährige Microsoft-Beobachter rechnet damit, dass der Konzern seinen Personalbestand um 5 bis 10 Prozent reduzieren wird.

CEO Satya Nadella (Bild: Microsoft)

Microsoft hat sich bisher noch nicht zu einem künftigen Stellenabbau geäußert, aber Gerüchte darum kursieren schon seit Wochen. In einer 3100 Wörter umfassenden E-Mail an alle Mitarbeiter kündigte CEO Satya Nadella vergangenen Donnerstag große Veränderungen an: „Nichts ist vom Tisch, wenn es um die Veränderung unserer Kultur geht, um unsere Kernstrategie umzusetzen. Organisationen ändern sich. Es wird Akquisitionen und Zusammenschlüsse geben. Verantwortlichkeiten werden sich weiterentwickeln. Neue Partnerschaften werden entstehen. Neue Fähigkeiten werden entstehen. Neue Ideen werden angehört. Neue Mitarbeiter werden eingestellt. Prozesse werden vereinfacht. Und wenn Sie und ihr Team mit Microsoft Erfolg haben und der Welt ihren Stempel aufdrücken wollen, dann müssen Sie und ihr Team viele weitere Änderungen zu dieser Liste hinzufügen.“

Der erwartete Personalabbau wird voraussichtlich vor allem die rund 25.000 Mitarbeiter treffen, die Microsoft mit Abschluss der Akqusition von Nokias Handysparte im April übernommen hatte. „Unserer Ansicht nach sollte der Brief an alle Mitarbeiter jeden davon in Kenntnis setzen, dass er (Nadella) organisatorische Veränderungen plant, um Managementebenen zu reduzieren, Verantfortlichkeiten festzulegen und Innovation zu fördern“, so Sherlund in seinem Bericht.

Der Analyst geht davon aus, dass Microsoft durch eine 25 prozentige Reduzierung des Nokia-Geschäfts Kosten in Höhe von rund einer Milliarde Dollar einsparen könnte. Der Softwarekonzern selbst wollte Sherlunds Bericht nicht kommentieren.

In seinem Schreiben versprach Nadella ein beweglicheres Microsoft und erklärte, er beabsichtige „den Entwicklungsprozess zu vereinfachen und den Aufwand an Zeit und Energie zu reduzieren, den es benötigt, um Dinge auf den Weg zu bringen“. „Sie können weniger Prozesse erwarten, aber mehr fokussierte und messbare Ergebnisse. Sie werden sehen, dass weniger Leute in die Entscheidungsfindung involviert sind und mehr Gewicht auf der Verantwortlichkeit liegt.“

Generell legte Nadella den Fokus in seinem Memo darauf, die Innovationskraft des Unternehmens wiederherzustellen und die Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. „Wir werden Produktivität neu erfinden“, schrieb er. In einem folgenden Interview mit News.com zeigte er sich zufrieden damit, wie seine Mitarbeiter seine Botschaft bisher aufgenommen haben.

[mit Material von Charles Cooper, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

12 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

14 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

15 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

22 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

24 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago