Categories: E-CommerceMarketing

Google investiert 500 Millionen Dollar in Zustelldienst

Google will angeblich seinen 2013 gestarteten Zustelldienst Shopping Express weiter ausbauen. Wie Recode berichtet, haben leitende Führungskräfte des Internetkonzerns 500 Millionen Dollar eingeplant, um den Dienst künftig USA-weit anbieten zu können.

Ein Sprecher des Internetkonzerns bestätigte zwar nicht die Höhe der Investition, aber Googles Absichten. „Sie können davon ausgehen, dass wir da sehr viel Geld reinstecken werden und wir sind bereit, im Lauf der Zeit die Investitionen fortzusetzen, während sich die Sache entwickelt“, zitiert Recode Tom Fallows, Leiter von Google Shopping Express.

Mit Shopping Express gibt Google Nutzern die Möglichkeit, Produkte im lokalen Einzelhandel zu kaufen, die ihnen dann noch am selben oder am nächsten Tag zugestellt werden. Bisher haben sich Recode zufolge Googles Ausgaben auf den Aufbau einer Fahrzeugflotte, die Bezahlung der Fahrer, die die Pakete bei Einzelhändlern einsammeln und ausliefern, und die Bewerbung des Diensts in einzelnen Städten konzentriert.

Googles Ziel sei es, mithilfe des Zustelldiensts den zu einer Produktsuche eingeblendeten Anzeigen einen höheren Nutzen zu geben, so Fallows weiter. Auf Amazon.com könne man nach einem Produkt suchen und es direkt bestellen – auf Google.com nicht.

„Wir zeigen Verbrauchern seit fünf Jahren Informationen zu lokal erhältlichen Produkten an“, ergänzte Fallows. „Und in dieser Zeit gab es sehr interessante Rückmeldungen: ‚Danke Google, aber jetzt helft ihr mir nicht, das Produkt heute noch zu bekommen‘.“ Diese Lücke zu schließen sei sehr wichtig, um Google zum besten Ort für einen Einkauf zu machen. Möglicherweise werde man künftig auch Benachrichtigungen für Anzeigen in der Produktsuche anbieten, um Verbraucher darüber zu informieren, dass ein bestimmtes Produkt für eine Lieferung am selben Tag erhältlich sei.

Im Gegensatz zu Amazon positioniert sich Google laut Recode nicht als Konkurrent des Einzelhandels, sondern als Verbündeter. In Städten wie San Francisco, Los Angeles und New York könnten Nutzer schon jetzt über eine spezielle Shopping-Express-Website zwischen Produkten wie Lebensmitteln, Kameras und Kleidung von verschiedenen Partnern wählen, darunter auch Handelsketten wie Target, Costco, Toys „R“ Us und Whole Foods.

Google erhalte für jede Transaktion eine Provision im einstelligen Prozentbereich, sagte eine Quelle von Recode. Fallows zufolge ist diese Provision „der Kern des Geschäftsmodells“. Zudem muss der Käufer für jedes Geschäft, in dem Google Waren für ihn abholt, eine Gebühr von 4,99 Dollar zahlen. Beim Start in New York verzichtete Google jedoch für einen Zeitraum von sechs Monaten auf die Gebühr. Recode spekuliert zudem, dass Google Kunden auch ein Abonnement für den Transportkostenanteil anbieten könnte, ähnlich wie Amazon Prime.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

38 seconds ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

15 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

17 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

18 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

1 Tag ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

1 Tag ago