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Bericht: Google plant millionenschwere Investition in Unterseekabel

Google will angeblich in ein neues Unterseekabel investieren. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Plänen des Internetkonzerns vertraute Quellen. Es soll demnach die Rechenzentren des Unternehmens in Oregon und anderen Orten in den USA mit Japan verbinden.

Laut WSJ versenden Unternehmen wie Google immer mehr Daten über private Netzwerke und investieren daher in eigene statt öffentliche Netzwerke, um mehr Kontrolle über die Priorisierung des Datenverkehrs zu erhalten. Schon 2010 habe sich Google an der Finanzierung eines 300 Millionen Dollar teuren Unterseekabels beteiligt.

Im Gegenzug für eine Kostenbeteiligung erhält Google dem Bericht zufolge einen eigenen Anteil an dem Unterseekabel. Schon jetzt nutzten große Technikfirmen, Banken und Forschungseinrichtungen rund ein Viertel der weltweit zur Verfügung stehenden Bandbreite, um Information über private Netzwerke auszutauschen. In bestimmten Korridoren wie den Leitungen im Atlantik seien private Netzwerke sogar schon für 40 Prozent des gesamten Traffics verantwortlich, zitiert das WSJ aus einer Studie von TeleGeography.

„Das ist schon fast ein Rüstungswettlauf“, sagte der Microsoft-Mitarbeiter Yousef Khaledi, der für die Verwaltung der Netzwerke des Softwarekonzerns zuständig ist, dem Wall Street Journal. „Man muss viel in Hardware investieren, um im Geschäft zu bleiben.“ Microsoft verhandle derzeit über den Bau eines Kabels, das China, Südkorea und Japan mit den USA verbinden soll, um die Bereitstellung seiner Azure-Dienste in der Region zu verbessern, heißt es weiter in dem Bericht.

Schon jetzt verschickt Google über sein privates „B4“-Netzwerk mehr Daten als über das öffentliche Internet. Das B4-Netzwerk ist beispielsweise für E-Mails, Youtube-Videos und andere Daten zuständig, die zwischen Googles eigenen Rechenzentren ausgetauscht werden.

Auch Google Fiber ist Teil von Googles privatem Netzwerk. Bis zum Jahresende will der Internetkonzern rund 30 neue Standorte bekannt geben. Das 2010 vorgestellte Projekt ermöglicht Nutzern Gigabit-Zugriff aufs Internet. Bisher ist Google als Glasfaser-Provider in Kansas City (Kansas), Austin (Texas) und Provo (Utah) aktiv. Weitere potenzielle Standorte sind Portland (Oregon), San Jose (Kalifornien), Phoenix (Arizona) und Atlanta (Georgia).

[mit Material von Tom Jowitt, TechWeekEurope]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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