Google hat sein Infrastructure-as-a-Service-Angebot Compute Engine um zwei Optionen erweitert. Kunden können sich nun statt für normalen Festplattenspeicher für leistungsfähigeres SSD-Storage entscheiden. Außerdem steht künftig HTTP Load Balancing zur Verfügung, wie Produktmanager Tom Kershaw in einem Blogeintrag schreibt.
Von dem persistenten SSD-Speicher profitieren leistungshungrige Anwendungen, die auf Googles Cloud-Plattform laufen. Mit 0,325 Dollar pro Monat und Gigabyte ist er zwar deutlich teurer als herkömmlicher Festplattenspeicher (0,04 Dollar pro Monat und Gigabyte), liefert laut Anbieter aber auch 100-mal höhere Lese- und 20-mal höhere Schreibraten. Jede Storage-Einheit unterstützt bis zu 30 Ein- und Ausgabebefehle pro Sekunde (IOPS). Ein Terabyte käme also auf 30.000 IOPS zu einem Preis von 325 Dollar.
Google grenzt sich dabei mit seinem Preismodell von dem des großen Konkurrenten Amazon Web Services für dessen Elastic Block Storage ab. Laut Kershaw ist bei Googles SSD Persistent Disk „IOPS im Basispreis enthalten, ohne Zusatzkosten oder Gebühren“, während die Konkurrenz zusätzliche IOPS gesondert zählt und abrechnet.
Wie Hacker News anmerkt, erhebt AWS separat Gebühren für die Speichermenge und IOPS. Microsoft rechne bei Azure Storage pro GByte ab und bietet 500 IOPS pro Disk, bei einem Maximum von 16 Disks. Welcher Anbieter letztlich günstiger sei, hänge von den Anforderungen und der Nutzung ab. In einigen Fällen sei Google deutlich günstiger, während Kunden in anderen Fällen mit Amazon oder Microsoft besser führen.
Mit HTTP Load Balancing, das ab sofort in einer begrenzten Vorschau verfügbar ist, bietet Google Entwicklern eine neue Möglichkeit, mit hohem Datenaufkommen umzugehen oder ihre Anwendungen zu optimieren, indem sie verschiedene Regionen auswählen. Der neue Service ermöglicht eine weltweite Lastverteilung für HTTP-Anfragen. Entwickler können Traffic aus einer Region in der Nähe des Nutzers ausliefern und Lasten über mehrere Instanzen in dieser Region verteilen. Außerdem lässt sich eine inhaltsabhängige Lastverteilung einrichten, um HTTP-Anfragen an Instanzen weiterzuleiten, die für einen bestimmten Lasttyp optimiert wurden.
„HTTP Load Balancing lässt sich einfach skalieren, sodass es mehr als eine Million Anfragen pro Sekunde ohne ‚Aufwärmphase‘ unterstützt. Es ermöglicht auch Content-basiertes Routing und erlaubt es, sich die Vorteile von Googles globaler Netzwerk-Insrastruktur zunutze zu machen“, so Kershaw.
Da es sich bei HTTP Load Balancing noch um ein Preview Release handelt, empfiehlt Google, es nicht in Produktiv-Umgebungen einzusetzen. Anzumerken ist auch, dass die Funktion bisher noch nicht das SSL-Protokoll zur Verschlüsselung des Datenverkehrs unterstützt.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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