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Lenovo ruft weltweit tausende Notebook-Akkus wegen Überhitzungsgefahr zurück

Lenovo hat ein Rückrufprogramm für bestimmte Lithium-Ionen-Akkus gestartet. Sie wurden zwischen Oktober 2010 und April 2011 mit ThinkPad-Notebooks verkauft. Einem Bericht von Computerworld zufolge sind alleine in den USA um die 34.500 Geräte betroffen. Der Austausch erfolgt nach Herstellerangaben unabhängig vom Garantiestatus kostenlos.

Dem chinesischen Unternehmen ist nach eigenen Angaben eine geringe Anzahl von Vorfällen bekannt. Die US-Consumer Product Safety Commission spricht in einer Pressemitteilung von zwei Fällen, in den Akkus überhitzten und Computer sowie anderes Eigentum der betroffenen Nutzer beschädigt wurden. Ihr zufolge ruft Lenovo auch 2900 Akkus in Kanada zurück. Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldet, muss Lenovo in seinem Heimatland China sogar 117.732 Akkus austauschen.

Die defekten Akkus wurden in Laptops der Serien ThinkPad Edge 11, 13 und 14 sowie in den Produktreihen T410, T420, T510, W510, X100e, X120e, X200, X201 und X201s verbaut. Lenovo ruft aber auch Austausch-Akkus oder als Zubehör gekaufte Akkus für diese Modelle zurück.

Betroffene Kunden können von der Lenovo-Website ein Tool herunterladen und auf ihrem ThinkPad-Notebook ausführen, um herauszufinden, ob ihr Akku von dem Rückruf betroffen ist. Defekte Akkus sollten Lenovo zufolge bei ausgeschaltetem System entfernt werden. Das Gerät könne danach weiterhin mit einem Netzteil betrieben werden.

Eine Rücksendung des defekten Akkus ist nicht notwendig. Lenovo weist Verbraucher aber darauf hin, dass sie zu einer ordnungsgemäßen Entsorgung verpflichtet sind. Die neuen Akkus würden in der Regel innerhalb von drei Arbeitstagen ausgeliefert. Die Lieferzeiten könnten jedoch je nach Land variieren. Auf die neuen Akkus gewährt Lenovo eine begrenzte Herstellergarantie von 90 Tagen.

Update 18:06 Uhr: Lenovo hat inzwischen auch auf seiner deutschen Support-Seite Informationen zu der Rückrufaktion veröffentlicht. Besitzer eines der fraglichen Modelle können mit einem Prüftool (Download 3 MByte) herausfinden, ob in ihrem Gerät ein fehlerhafter Akku verwendet wird.

Einzelheiten hat der Hersteller auch zu den betroffenen Akkus veröffentlicht. Demnach handelt es sich um Modelle, die als optionale Akkus oder als Austauschakkus für die unten aufgeführten Modelle verkauft wurden.

  • ThinkPad T410, T420, T510, W510, X100E, X120E, X200, X201, X201s-Reihe
  • Edge-Reihen 11, 13 und 14
  • Optionale P/Ns 43R9255, 51J0500, 57Y4186, 57Y4564, 57Y4565, 57Y4625, 57Y4559, 43R9254, 0A36277

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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