Intel kauft Hersteller von Fitnessband Basis Science

Intel hat mit Basis Science einen Hersteller eines Fitnessbands übernommen. Es baut damit seine Position im Markt für Wearable Devices aus. Den Preis kommunizierte es nicht. Schon Anfang des Monats hatte es allerdings Gerüchte über eine solche Übernahme gegeben. TechCrunch sprach damals von 100 bis 150 Millionen Dollar.

Das Fitness-Band von Basis Science ist größer und mit rund 200 Dollar auch teurer als die meisten anderen Fitness-Tracker, enthält aber auch mehr Funktionen, wie CEO Jeff Holove erläutert: „Der Basis Health Tracker kommt mit fünf Sensoren, die immer an sind, um die üblichen Informationen wie Zahl der Schritte oder Kalorien zu überwachen, und alles andere, was alle Geräte mit Beschleunigungsmesser so erfassen. Aber das Wichtigste passiert auf Sensor- und Algorithmus-Ebene. Wir gehen über Schritte hinaus, hin zur Physiologie, mit Werten wie Hauttemperatur, Schweißfluss und Herzfrequenz.“ Auf diese Weise beurteilt das Band beispielsweise die Schlafqualität.

Für Intel kommentiert Vizepräsident Mike Bell die Übernahme, der als General Manager die New Devices Group leitet: „Die Übernahme von Basis Science ermöglicht einen sofortigen Markteintritt mit führender Hardware für Gesundheitsüberwachung durch tragbare Geräte.“ Basis Science hält rund sieben Prozent am Markt für tragbare Fitness-Tracker.

Intel hatte über seine Tochter Intel Capital bereits zuvor in Basis Science investiert. Zusammen mit Norwest Venture Partners und Mayfield Fund steckte es über 30 Millionen Dollar in das Unternehmen.

Vergangenes Jahr investierte Intel zudem in den Google-Glass-Konkurrenten Recon Instruments und in Thalmic Labs, das Wearable Devices herstellt. Seinen eigenen Einstieg in den Markt für Wearable Computing hat Intel im Januar auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas angekündigt. Dort zeigte CEO Brian Krzanich unter anderem das Headset „Jarvis“ und den Smart-Chip „Edison“.

In einer Fragerunde auf Reddit hat Krzanich zudem verraten, dass er selbst zwei Wearable-Geräte nutzt, darunter ein „intern entwickeltes“ Produkt. Dieser Hinweis machte deutlich, dass der Wearable-Bereich – über die Bereitstellung von Chips hinaus – für Intel interessant ist.

Konkurrenten wie Qualcomm und STMicroelectronics sind in dem noch jungen Markt bisher besser vertreten. Sie beliefern eine Reihe von Anbietern mit Sensoren. Mit Samsung und LG haben zudem schon einige Branchenschwergewichte Wearable Devices im Programm. Und Google stellte diesen Monat mit Android Wear ein Smartwatch-OS vor.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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