Twitter testet Facebook-artiges Redesign

Twitter testet scheinbar ein vierspaltiges Layout mit Boxen um einzelne Beiträge, das stark an Facebook erinnert. Dies berichtet Mashable: Einer seiner Redakteure hat es angeblich zufällig zu sehen bekommen. Auch The Wire und Business Insider wollen die Tests beobachtet haben.

Experimentelles Twitter-Layout (Screenshot: Mashable)

Die Änderungen würden mutmaßlich nur die Desktop-Version des Social Network betreffen. Das Layout räumt der Headergrafik viel Platz ein, während Profilfoto und Steckbrief im oberen linken Eck erscheinen. Vor allem aber wirken die einzelnen Tweets viel größer als bisher. Twitter könnte auf diese Weise für neue Nutzer vertrauter erscheinen, die Facebook schon kennen.

Vor einer Woche hatte Twitter seinen ersten Quartalsbericht als börsennotiertes Unternehmen vorgelegt. Es meldete 511,5 Millionen Dollar Verlust, die allerdings durch einmalige Zahlungen wie Aktienpakete für Mitarbeiter zustande kamen. Ohne einmalige Belastungen wies die Bilanz einen Bruttogewinn von 9,8 Millionen Dollar oder 0,02 Dollar je Aktie aus.

Trotzdem brach der Kurs der Twitter-Aktie im nachbörslichen Handel ein. Dafür war offenbar das geringe Wachstum der Nutzerzahlen verantwortlich. Im vierten Quartal erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 30 Prozent auf 241 Millionen. Im dritten Quartal hatte das Plus noch 39 Prozent, im zweiten Quartal 44 Prozent und im ersten Vierteljahr 48 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die Mitgliederzahl in den Monaten Oktober bis Dezember sogar nur um vier Prozent.

Das Facebook-artige Redesign könnte eine Reaktion auf das verlangsamte Wachstum sein. Twitter würde neuen Anwendern auf diese Weise die Eingewöhnung erleichtern, müsste aber aufpassen, dass es damit nicht seine bestehenden Nutzer verschreckt. Die ersten Reaktionen auf das Redesign – etwa bei Mashable – sind überwiegend negativ. Zahlreiche Nutzer schreiben, sie schätzten Twitter ja gerade dafür, dass es anders als Facebook sei.

[mit Material von Daniel Terdiman, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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