Carl Icahn zieht Antrag auf Ausweitung von Apples Aktienrückkauf zurück

Großinvestor Carl Icahn hat in einem Brief an die Apple-Aktionäre seinen Antrag auf Ausweitung von Apples Aktienrückkaufprogramm zurückgenommen. „Das Unternehmen hat das von uns geforderte Rückkaufziel schon fast erfüllt“, begründete Icahn seine Kehrtwende.

Seit Monaten hatte der Multimilliardär Apple-CEO Tim Cook gedrängt, mehr eigene Aktien zu kaufen. Sind weniger Anteilsscheine im Umlauf, steigt der Gewinn pro Aktie, was Anlegern wiederum einen höheren Gegenwert beschert. Ein Rückkauf hat oft positive Auswirkungen auf den Aktienkurs. Von beiden Entwicklungen profitiert auch Icahn, der rund 4,1 Millionen Apple-Aktien besitzt.

Als Ziel für den Rückkauf hatte Icahn 50 Milliarden Dollar im Jahr 2014 ausgegeben. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Apple seit Ende Januar eigene Anteile im Wert von 14 Milliarden Dollar erworben hat. Cook sagte dem Wall Street Journal, er habe „aggressiv“ und „opportunistisch“ auf den jüngsten Kursrückgang reagiert. Icahn zufolge ist Apple damit dem geplanten Rückkauf von Aktien im Wert von 32 Milliarden Dollar in diesem Jahr ein gutes Stück näher gekommen.

„Wie Tim Cook es beschrieben hat, die jüngsten Schritte zum Rückkauf von Aktien waren ‚opportunistisch‘ und ‚aggressiv‘, was wir unterstützen“, schreibt Icahn. „Angesichts dieser Maßnahmen gibt es keinen Grund mehr, auf unserem Antrag zu bestehen.“ Zudem habe der einflussreiche Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services den Anlegern inzwischen empfohlen, seinen Vorschlag abzulehnen.

Kritik an Icahns Vorstoß kam zuletzt auch vom obersten Rechnungsprüfer der Stadt New York, der fünf Pensionsfonds kontrolliert. Diese wiederum besitzen Apple-Aktien im Wert von über einer Milliarde Dollar. Gegenüber der New York Times hatte der Prüfer am Sonntag die Ausweitung des Rückkaufs als „unnötig, riskant und kurzsichtig“ bezeichnet.

In seinem Brief ist Icahn auch voll des Lobes für Apple und CEO Tim Cook. Er und seine Partner seien nun „sehr begeistert von Apples Zukunft“. In Rahmen der Diskussion um den Aktienrückkauf hatte er dem iPhone-Hersteller noch vorgeworfen, er handle „unvernünftig“.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

57 Minuten ago

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

5 Stunden ago

Digitale Souveränität: ein essenzieller Erfolgsfaktor für Unternehmen

Mit der zunehmenden computerbasierten und globalen Vernetzung gewinnt die digitale Souveränität an rasanter Bedeutung. Viele…

6 Stunden ago

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Android 14

Weitere schwerwiegende Fehler stecken in Android 12 und 13. Insgesamt bringt der Mai-Patchday 29 Fixes.

22 Stunden ago

IT Sicherheit: digitale Angriffe sicher abwehren

IT-Sicherheit - Erkennen und Abwehren von digitalen Angriffen

1 Tag ago

Bestverkaufte Smartphones: Apple und Samsung dominieren

Das iPhone 15 Pro Max ist das meistverkaufte Smartphone im ersten Quartal. Das Galaxy S24…

1 Tag ago