Symantec droht Schadenersatzzahlung von 145 Millionen Dollar

Symantec könnte zu einer Schadenersatzzahlung von bis zu 145 Millionen Dollar gezwungen sein, wenn eine Untersuchung von US-Behörden zu seiner Absatz- und Preispolitik bei Regierungsgeschäften abgeschlossen ist. Das teilte die Sicherheitsfirma in einer Meldung (PDF) an die US-Börsenaufsicht SEC mit. Die Zahl erfuhr das Unternehmen bei einem Treffen im Januar, bei dem Regierungsvertreter die Höhe der möglichen Haftung offenlegten.

Seit dem 1. Quartal 2013 ermitteln Abteilungen des US-Justizministeriums und der US-Staatsanwaltschaft von Columbia zur Einhaltung von Regeln über Regierungsverträge durch das Unternehmen. Laut Symantec könnte die Untersuchung Verstöße gegen den False Claims Act ergeben, die von wesentlicher Bedeutung für seine Betriebsergebnisse und den Cashflow wären.

Der False Claims Act ist ein US-Bundesgesetz, das strafrechtliche und zivilrechtliche Strafen für falsche oder betrügerische Zahlungsanforderungen an staatliche Einrichtungen vorsieht. Laut Symantec geht es um Umsätze aus Geschäften mit US-Regierungsbehörden zwischen Januar 2007 und Dezember 2011, die insgesamt 210 Millionen Dollar ausmachten. Geprüft werde dabei die Einhaltung vertraglicher Regelungen mit der General Services Administration (GSA) – das betreffe unter anderen die Provisionshöhe relativ zum Verkaufspreis oder Angaben zu Verkaufspraktiken, Verfügbarkeit und Herkunftsland.

„Wir unterstützen die Untersuchung in vollem Umfang“, versicherte Symantec in einer Erklärung. „Wir sind derzeit dabei, die anfängliche Auswertung der Behörden zu analysieren.“ Sollten Gesetzesverstöße festgestellt werden, drohe eine Schadenersatzzahlung in bis zu dreifacher Höhe des ermittelten Schadens.

Letzte Woche berichtete Symantec die Ergebnisse seines dritten Fiskalquartals, das die Erwartungen übertraf. Zwar fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar, aber das Unternehmen konnte seinen Gewinn um 31 Prozent auf 283 Millionen Dollar steigern. CEO Steve Bennett sprach von „ingesamt verbesserten Geschäftsabläufen“, nachdem die Verkaufsorganisation umstrukturiert wurde.

[mit Material von Ryan Huang, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago