Werbetreibende können auf Twitter ihre Zielgruppe jetzt selbst definieren, indem sie Nutzer-IDs oder E-Mail-Adressen spezifizieren. Das hat Twitter in einem Blogbeitrag angekündigt. So können sie gezielt bei Personen werben, die schon außerhalb von Twitter Interesse an einem bestimmten Produkt gezeigt haben.
Somit ist es für Firmen beispielsweise möglich, eine Liste von E-Mails aus dem eigenen Customer Relationship Management (CRM) zu nehmen und nur bei diesen zu werben. Sie müssen dazu nicht etwa den Nutzernamen der Kunden bei Twitter kennen. Alternativ lassen sich aufgrund der bei Twitter öffentlich zugänglichen Informationen wie Nutzername, Kurzbiografie, Verifikation, Zahl der Follower und bisherige Tweets auch Zielgruppen definieren. Umgekehrt ist es möglich, bestimmte Nutzergruppen auszuschließen.
Sollte ein Twitter-Nutzer mit dieser Art von Werbung nicht einverstanden sein, muss er selbst aktiv werden und die Option abwählen. Dazu gibt es jetzt einen einfachen Checkbox-Eintrag in den Einstellungen. Daneben unterstützt Twitter den freiwilligen Privatsphäreschutz Do Not Track. Wer durch eine solche Browsereinstellung Websites mitteilt, dass er bei der Online-Nutzung nicht verfolgt werden möchte, erhält Twitter zufolge ebenfalls keine auf ihn zugeschnittenen Anzeigen.
Die neue Option gehört zum im Juli vorgestellten und im Dezember eingeführten Programm „Tailored Audiences“ bei Twitter. Zum Start war allerdings nur eine Identifikation via Cookie möglich. Die Werbung wurde also an Twitter-Nutzer ausgeliefert, die etwa bestimmte andere Seiten besucht und dort schon eine bestimmte Werbung gesehen oder sogar angeklickt hatten.
Die Erweiterung gezielter Werbemöglichkeiten unterstreicht Twitters Strategie, weitere Einnahmequellen zu erschließen. Es wehrt sich auf diese Weise gegen Kritiker, die seine Aktie für überbewertet halten. Weitere Ankündigungen in dieser Richtung sind mit dem ersten Quartalsbericht des an der Börse noch neuen Unternehmens am 5. Februar zu erwarten.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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