Sony verkauft Musik-Metadaten-Dienst Gracenote

Sony hat seine Anteile am Metadaten- und Musikerkennungsdienst Gracenote verkauft. Abnehmer ist Tribune Co., das laut Pressemeldung 170 Millionen zahlt, um künftig besser gegen seinen Konkurrenten Rovi im Bereich Digital Entertainment aufgestellt zu sein.

Die Übernahme soll bis 31. März 2014 abgeschlossen werden. 2008 hatte Sony selbst 260 Millionen Dollar für den Dienst gezahlt. Es führte Gracenote als eigenständiges Tochterunternehmen unter dem bestehenden Management weiter.

Gracenote wurde bei Sony als Alleinstellungsmerkmal im Android-Segment und als Ergänzung der Marke Walkman genutzt. Es findet seit Kurzem auch in Microsofts Xbox Music Verwendung – also auf einem mit Sonys Playstation 3 direkt rivalisierenden System.

Gracenote auf Microsofts Xbox (Screenshot: News.com)

Zu den aktuellen Kunden von Gracenote zählen Apples iTunes und Amazon Cloud Player, das damit die Sammlung seiner Nutzer scannen und ihnen entsprechende Cloud-Angebote verfügbar machen kann, was jeden Upload erspart. Auch Fernseher und Fahrzeug-Unterhaltungssysteme setzen auf die Datenbank.

Gracenote war aus der 1995 gegründeten Compact Disc Database (CDDB) hervorgegangen, die 2001 kommerzialisiert wurde und seitdem nur noch von registrierten Anwendungen genutzt werden kann. Unvergessen ist, dass die Musiktauschbörse Napster 2001 versuchte, mit Hilfe von Gracenote ihr Angebot in legale und nicht legale Angebote zu sortieren. Inzwischen gibt es bei Gracenote auch eine Video- und TV-Sparte, deren Angebot etwa LGs Smart-TVs einsetzen.

[mit Material von Donna Tam, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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