Android 4.4 Kitkat: schöner, schneller, intuitiver

In Sachen Design hat sich ebenfalls bei Android 4.4 Kitkat einiges getan. Icons sind nun etwas größer und in den Ansichten für Apps (Drawer) und zuletzt genutzte Anwendungen scheint nun der Hintergrund durch. Transparent sind auch die Statusleiste sowie die Navigationsleiste mit den Bedientasten für Home, Zurück und zuletzt genutzte Anwendungen. Geändert hat sich auch die Farbe der Statussymbole. Statt in Blau erscheinen sie unter Android 4.4 Kitkat in Weiß und Grau. Ebenso sind Schaltflächen bei Betätigung nicht mehr blau gefärbt, sondern leicht grau.

Google Now deutlich präsenter

Die klassische Benutzeroberfläche von Android, bestehend aus Launcher und Drawer, wird standardmäßig unter Android 4.4 Kitkat mit Google Now respektive Google Suche realisiert. Der Interessen- und Standort-basierende Informationsdienst ist nun auch prominenter in der Oberfläche integriert. Er fügt sich als Homescreen ganz links ein – ähnlich wie unter iOS 6 die globale Suche. Durch die stärkere Präsenz dürfte er deutlich häufiger als bisher genutzt werden. Denn bisher wurde Google Now von vielen Anwender gar nicht beachtet, da sie die Aktivierungsgeste – Wisch vom unteren Bildschirmrand in die Oberfläche – gar nicht kannten. Das sollte mit Android 4.4 nicht mehr passieren. Google Now zeigt sich dem Anwender nicht nur im laufenden Betrieb an prominenter Stelle, sondern begegnet dem Nutzer auch schon während der erstmaligen Einrichtung von Kitkat.

Android 4.4 Kitkat: Launcher, Homescreen, Google Now, Drawer, Multitasking


Hinzufügen von Widgets

Das Hinzufügen von Widgets gelingt mit dem Google-Now-Launcher deutlich intuitiver als bisher. Während man Widgets unter Android 4.3 in Verbindung mit dem Standard-Launcher über die App-Ansicht (Drawer) hinzufügen konnte, steht diese Möglichkeit nun durch ein langes Drücken auf den Homescreen zur Verfügung. Wem dies bekannt vorkommt, täuscht sich nicht: Widgets konnte man auf diesem Weg auch unter älteren Android-Version hinzufügen. Seit Ice Cream Sandwich gab es sie aber nicht mehr. Mit der neuen Geste erhält man darüber hinaus auch Zugriff auf Google-Now-Einstellungen und – wie bisher – auf die Auswahloption für Hintergrundbilder. Zudem werden die vorhandenen Homescreens in dieser Ansicht verkleinert dargestellt. Per Wischgeste kann man sie durchblättern und mit einer Berührung auswählen.

Die Auswahl der Hintergrundbilder ist unter dem neuen Google-Now-Launcher deutlich eleganter gelöst. Das Zuschneiden eines eigenen Bild für den Hintergrund mit passendem Hoch- und Querformat entfällt. Einfach Bild auswählen, skalieren, fertig.


Neue Vollbildansicht Immersive Mode

Die Möglichkeit für Apps, Inhalte in der Vollbildansicht darzustellen, gab es schon in früheren Android-Versionen. Neu ist allerdings die Option, dass trotz Interaktion Navigation- und Statusleiste verdeckt bleiben. Apps, die diesen Modus nutzen möchten, müssen allerdings angepasst werden. Hierfür stehen neue System-UI-Flags zur Verfügung (immersive_mode_sticky). Um diesen Modus zu beenden, damit Status- und Bedienleiste wieder erscheinen, gibt es eine neue Gesten. Ein Wisch von oben oder unten beendet den Immersive-Mode. Die herkömmliche Vollbildansicht (Lean Back), die man etwa vom Abspielen eines Youtube-Videos kennt, steht weiterhin zur Verfügung. Hier reicht eine Berührung des Bildschirms aus, um die Bedienelemente und Staussymbole wieder erscheinen zu lassen.

Storage Access Framework erlaubt Apps einheitlichen Zugriff auf Cloud-Dienste

Praktisch ist auch die neue Möglichkeit für Apps auf Cloud-Dienste zuzugreifen. Dies wird durch das Storage Access Framework realisiert. Soll beispielsweise ein Bild als Anhang im Gmail eingefügt oder als Hintergrund festgelegt werden, stehen jetzt installierte Cloud-Dienste wie Dropbox als Quelle deutlich einfacher zur Verfügung. Der Datei-Öffnen-Dialog wandert in die Sidebar und beinhaltet Zugriff alle installierten Cloud-Dienste. Ebenso besteht die Möglichkeit, über einen integrierten Dateibrowser Inhalte vom internen Speicher einzufügen.

Printing Framework

Mit dem neuen Printing Framework bietet Android 4.4 Kitkat eine native Plattform für Druck-Dienste. Apps können unter Android 4.4 Kitkat sämtliche Inhalte auf Wifi-Druckern oder Geräte, die über Dienste wie Google Cloud Print zur Verfügung stehen, ausdrucken. Die neue Plattform ermöglicht Unterstützung für das Management von Druckjobs ebenso wie gerätespezifische Konfigurationsoptionen.

Für erweiterte Einstellungsmöglichkeiten müssen Druckerkersteller aber entsprechend für ihre Druckermodelle angepasste Apps respektive Treiber bereitstellen. Apps, die noch nicht über eine Druckfunktion verfügen, können laut Google mit minimalen Aufwand „druckfähig“ gemacht werden.

Für eine möglichst große Kompatibilität zu den auf dem Markt befindlichen Druckern verwendet das Printing Framework das PDF-Format. Bevor eine App also etwas ausrucken kann, muss der Inhalt als PDF vorliegen. Hierfür stellt das Printing Framework entsprechende APIs bereit, sodass die Implmentierung der PDF-Print-Funktion in einer App für Entwickler relativ einfach sein sollte.

Bei den meisten Geräten mit Android 4.4 wird der Google Cloud Print Service bereits vorinstalliert sein. Außerdem unterstützen zahlreiche Google Apps die neue Druckeranbindung wie Chrome, Drive, Galerie und QuickOffice.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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