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Samsung Serie 9: das ultraportable Premium-Notebook im Test

Leistung

Die größten Neuerungen findet man aber unter der schicken Außenhülle: Samsung hat den Sandy-Bridge-Prozessor durch ein brandneues Ivy-Bridge-Modell ersetzt. Im NP900X4C arbeitet ein Dual-Core-Prozessor Intel Core i5-3317U mit einer Taktrate von 1,7-GHz (Turbo Boost übertaktet auf bis zu 2,6 GHz) inklusive einem 3 MByte großem L3-Cache. Dank Hyperthreading können die 2 Kerne gleichzeitig bis zu 4 Threads bearbeiten. Ihm zur Seite stehen 8 GByte Arbeitsspeicher.

Ivy Bridge ist der Codename für Intel aktuellste Core-Prozessoren, die – neben anderen Verbesserungen – auch über eine deutlich verbesserte integrierte Grafik (HD Graphics 4000 statt 3000) verfügen als ihre Sandy-Bridge-Vorgänger. Um die Performance dieser Combo zu testen, wird der PCMark05 und der Geekbench installiert, die Wertungen von 10.052 und 7282 abliefern. Diese Werte kommen zwar nicht an die Performance des von den britischen CNET-Kollegen getesteten Dell Inspiron 15R Special Edition heran, das im Geekbench rund 12.700 Punkte ablieferte, stellen aber für ein Ultrabook ein sehr respektables Ergebnis dar. Zum Vergleich: Die zweite Serie-9-Generation erzielte 8300 Punkte im PCmark05, während die erste nur 7418 Punkte schaffte. Das Asus Zenbook UX31 konnte in diesem Benchmark dank seines Core-i7-Prozessors stattliche 11.650 Punkte einfahren.

Intels Ivy-Bridge-Prozessoren sorgen in den Serie-9-Notebooks für überragende Performance bei alltäglichen und Media-lastigen Aufgaben (Bild: CNET).

Die Verbesserungen der Ivy-Bridge-Prozessoren beschränken sich aber nicht nur auf die reine Rechenleistung; sie sollen vor allem bei grafik- und medienlastigen Jobs eine bessere Performance abliefern. Das elfminütige Testvideo in 1080p-Auflösung rechnet das neue Serie-9-Notebooks jedenfalls in einer sehr guten Zeit von knapp unter neun Minuten ins H.264-Format mit 24 Bildern pro Sekunde um. Das ist in etwa die gleiche Zeit, die auch das – übrigens ebenfalls Ivy-Bridge-basierte – Apple MacBook Air benötigt.

Im Test erweist sich das NP900X4C als extrem kompetente Maschine. Der Versuch, die Kernkomponenten durch eine riesige Anzahl offener Browser-Tabs in Chrome und im Internet Explorer, von denen jedes ein YouTube-Video streamt, sowie gleichzeitige Wiedergabe von diverser High-Definition-Videos sowie Musik-Streaming in die Knie zu zwingen, scheitert: Es lassen sich immer noch problemlos hochauflösende Fotos öffnen und ohne jede Verzögerung drehen. Es bleibt zu bezweifeln, dass ein solches Szenario zum alltäglichen Nutzungsverhalten gehört, aber wenn doch – das Samsung NP 900X4C kommt damit klar.

Grafikanwendungen handhabt das Notebook ebenfalls ausgesprochen souverän. Nach der Installation von Adobe Photoshop Lightroom 4 wird ein ein mit der Canon EOS 5D MK3 aufgenommenes Foto mit sehr hoher Auflösung importiert, das sich ohne jede spürbare Verzögerung bearbeiten und anpassen lässt. Befürchtungen, dass sich das Notebook gleich protestierend aufhängen könnte, kommen nicht auch nur ansatzweise auf. Wenn man dagegen High-Definiton-Videos professionell mit Adobe Premiere bearbeiten will, könnte das schon ganz anders aussehen. Aber wer einfach nur die Urlaubsfotos und -videos anpassen will, darf sich auf absolut flüssiges Arbeiten freuen.

Eine dedizierte Grafikkarte haben die Serie-9-Notebooks nicht an Bord, Highend-Gaming ist also nicht drin. Aber dank der verbesserten Prozessorgrafik sollte das Testgerät auf jeden Fall mit älteren Titeln oder nicht ganz so anspruchsvollen Games keine Probleme haben.

So wird im Test Half Life 2: Episode 2 installiert und Gordon Freeman auf die Reise geschickt. Das NP900X4C kommt hier durchschnittlich auf gute 70 Frames pro Sekunde (fps). In ruhigeren Szenen sind auch mal 110 fps drin, aber unter 35 fps bricht die Performance auch in den intensivsten Szenen nicht ein. Bedenkt man, dass jede Framerate über 25 fps als flüssig beziehungsweise spielbar angesehen wird, ist das eine gar nicht mal so schlechte Performance. Natürlich ist HL:E2 nicht gerade ein topaktueller Titel. Wer von dem Serie-9-Notebook erwartet, dass es auch in Battlefield 3 oder Skyrim souverän auftritt, sollte umdenken. Solche Games sind immer noch ausgewiesenen Spiele-Rechnern vorbehalten.

Das große Multi-Touch-Trackpad ist fast so gut wie das von Apples MacBooks; seine Nutzung macht richtig Spaß (Bild: CNET).

Ganz allgemein hat das Prozessor-Upgrade der Serie-9-Notebook gut getan. Das getestete Notebook kommt sehr gut mit Multi-Tasking sowie anspruchsvollen Media-Jobs klar, bei denen schwächere oder ältere Geräte schlichtweg den Dienst verweigern würden.

Fazit

Samsung aufgefrischte Serie 9 behält den eleganten Stil und die starke Fertigungsqualität der Vorgängergenerationen bei, erweitert dieses bewährte Gesamtpaket aber um die neuesten Ivy-Bridge-Prozessoren von Intel, die ihm eine souveräne Performance verschaffen.

Das NP900X4C ist nicht das billigste Notebook am Markt, aber wer nach einer größeren Version eines Ultrabooks sucht, das immer noch ultra-portabel ist aber auch unter heftiger Beanspruchung im mobilen Einsatz nicht einknickt, wird hier fündig. Samsung bietet mit den Serie-9-Modellen nicht nur Notebooks in einer schicken Hülle, sondern packt auch ein kraftvolles Innenleben dazu.
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Mit Material von  Andrew Hoyle, CNET.UK

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ZDNet.de Redaktion

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