Apple und Samsung erwirtschaften 108 Prozent der Smartphone-Profite

Laut Berechnungen eines Analysten der Investmentbank Canaccord Genuity haben Apple und Samsung im zweiten Quartal zusammen 108 Prozent der operativen Gewinne ihrer Branche erwirtschaftet. Die beiden Hersteller kommen der Analyse zufolge auf mehr als 100 Prozent, weil ihre Mitbewerber Research In Motion, Nokia, Motorola und Sony in diesem Zeitraum zum Teil erhebliche operative Verluste verbucht haben.

„Mit Apple als Anführer des High-End-Smartphone-Markts und Samsungs zunehmendem Anteil am Smartphone- und Android-Markt fällt es konkurrierenden OEMs (Original Equipment Manufacturer) immer schwerer, mit diesen dominanten Anbietern mitzuhalten“, heißt es in dem von T. Michael Walkley verfassten Bericht.

Die Zahlen bestätigen eine traurige Wahrheit in der Handybranche: Fast kaum ein Anbieter kann überleben, solange die beiden Smartphone-Giganten den größten Teil der Profite abschöpfen. Angesichts des zusätzlichen Drucks, den Huawei und ZTE auf das Einstiegssegment ausüben, dürfte es strauchelnden Mitbewerbern schwer fallen, wieder auf die Füße zu kommen.

Canaccord zufolge sicherte sich Apple 71 Prozent aller operativen Profite, obwohl sein Marktanteil bei weltweit nur 6,5 Prozent liegt. Samsungs Anteil am Branchengewinn sei bei einem Marktanteil von 25 Prozent auf 37 Prozent gestiegen. Außer Apple und Samsung habe lediglich noch HTC ein Plus erwirtschaftet. Der operative Gewinn der Taiwaner sei aber geringer ausgefallen als vor einem Jahr. HTC genieße zwar weiterhin eine breite Unterstützung bei Mobilfunkbetreibern, die Smartphones der Produktreihe One seien bei Verbraucher aber weniger beliebt.

Es wird erwartet, dass Samsung im dritten Quartal seine Stellung im Markt mit seinem neuen Flaggschiff Galaxy S III weiter ausbauen kann. Apple wird sich nach der Veröffentlichung der nächsten iPhone-Generation aller Wahrscheinlichkeit nach im vierten Quartal mit starken Verkäufen zurückmelden. Darüber hinaus rechnet Walkley damit, dass sich die Dominanz von Googles Mobilbetriebssystem noch verstärken wird, und zwar auf Kosten von Blackberry und Symbian.

Weil viele Konkurrenten Verluste eingefahren haben, konnten sich Apple und Samsung im zweiten Quartal 2012 zusammen 108 Prozent am Gesamtgewinn der Mobilfunkindustrie sichern (Grafik: Statista).

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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