HTC erwartet weiteren Umsatzrückgang

HTC braucht für den dringend benötigten Umschwung offenbar länger als erwartet. Nachdem der taiwanische Handyhersteller im zweiten Quartal zum dritten Mal in Folge einen hohen zweistelligen Gewinnrückgang hinnehmen musste und der Umsatz ebenfalls gegenüber dem Vorjahr deutlich einbrach, ist auch im dritten Quartal keine Besserung in Sicht. Das Unternehmen rechnet sogar mit nochmals niedrigeren Einnahmen.

Wie aus der heute veröffentlichten finalen Bilanz (PDF) hervorgeht, soll sich der Umsatz im dritten Quartal zwischen 70 und 80 Milliarden Taiwan-Dollar (1,89 bis 2,16 Milliarden Euro) bewegen. Die Prognose für die Bruttomarge liegt bei 25 Prozent, nach zuletzt 27 Prozent. Die operative Marge wird sich voraussichtlich von 9 auf rund 7 Prozent verschlechtern.

Schon in den Vorquartalen war HTCs Gewinn im Jahresvergleich um 26 respektive 70 Prozent geschrumpft. Im zweiten Quartal brach er nochmals um 57 Prozent auf 7,4 Milliarden Taiwan-Dollar (200 Millionen Euro) ein. Der operative Gewinn betrug 8,2 Milliarden Taiwan-Dollar (222 Millionen Euro).

Der konsolidierte Umsatz belief sich auf 91,04 Milliarden Taiwan-Dollar (2,46 Milliarden Euro). Das entspricht einem Rückgang um 26,8 Prozent gegenüber den 124,4 Milliarden Taiwan-Dollar im zweiten Quartal 2011.

Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen fiel der Kurs der HTC-Aktie an der Börse in Taipeh um über drei Prozent auf 277,50 Taiwan-Dollar. Anfang des Jahres notierte das Papier noch mit 457 Taiwan-Dollar.

HTC begründet das schlechte Ergebnis vor allem mit unter den Erwartungen gebliebenen Verkäufen in Europa – allerdings ohne konkrete Zahlen zu nennen. Auch der durch einen kurzzeitigen Importstopp in den USA verzögerte Marktstart neuer Modelle wie das One X und das Evo 4G LTE könnte dazu beigetragen haben.

HTCs Probleme spiegeln einen wachsenden Trend im Smartphone-Markt wieder: nahezu jeder Hersteller außer Apple und Samsung tut sich derzeit im hart umkämpften Wettbewerb schwer, zu wachsen. HTCs One-Reihe kam bei Kritikern zwar gut an, ging angesichts des Starts von Samsungs Galaxy S III und dem erwarteten Launch von Apples nächstem iPhone aber weitgehend unter.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

23 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

23 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

23 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago