Twitter begründet Ausfall mit Störungen in zwei Rechenzentren

Twitter hat sich für einen mehrstündigen Ausfall seines Mikroblog-Diensts entschuldigt. Der Grund waren laut der offiziellen Erklärung zwei parallele Störungen in Rechenzentren. Maximal ist der Service demnach zwei Stunden nicht verfügbar gewesen.

Der Ausfall ereignete sich nach US-Zeit in den Morgenstunden und damit zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt: In Europa wollten Nutzer aus ihrem Feierabend twittern und Tweets von Freunden lesen, aber US-Nutzer sich einen ersten Überblick verschaffen. Als unglücklichen Zufall sieht Twitter auch die Konstellation, dass der Notfallplan nicht greifen konnte, da die als Reserve vorgesehenen Ressourcen in einem zweiten Rechenzentrum fast gleichzeitig mit dem ersten ausfielen.

Ausgefallene Twitter-Ausfallmeldung (Screenshot: Dan Farber, ZDNet.com)

Der für Engineering verantwortliche Vizepräsident Mazen Rawashdeh schreibt im Unternehmensblog: „Ich würde jetzt gerne sagen, dass der heutige Ausfall durch Olympia erklärt werden kann – oder meinetwegen durch einen auflaufenden Fehler. Stattdessen war es wegen dieses Doppelschalgs für unsere Infrastruktur. Wir investieren weiter aggressiv in unsere Systeme, um solche Situationen künftig zu vermeiden.“

Das junge Unternehmen Twitter ist in den vergangenen Jahren trotz mehrerer Ausfälle stark gewachsen – und fiel umgekehrt wohl auch mehrfach aus, weil es so schnell wuchs. Anders als manche Clouddienste profitiert es davon, kein kritisches Werkzeug für die tägliche Arbeit seiner Nutzer zu sein, sondern nur eine Ergänzung: für viele sicherlich wichtig und nützlich, aber nicht unverzichtbar.

Vergangenen Monat dauerte ein Ausfall beispielsweise fast drei Stunden an. Damals wurde als Grund ein „auflaufender Fehler in einer unserer infrastruktur-Komponenten“ genannt. Fast gleichzeitig mit Twitter fiel gestern Googles Chat- und VoIP-Dienst Google Talk zeitweise aus.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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