Siemens hat ein Advisory (PDF) veröffentlicht, dem zufolge es in seinen Software-Produkten Simatic STEP7 und Simatic WinCC Verwundbarkeiten aus dem Jahr 2010 behebt. Den Namen Stuxnet erwähnt es nicht – doch es sind eben die Lücken, die der von den USA und Israel in Auftrag gegebene Wurm nutzte, um dem Atomforschungsprogramm des Iran zu schaden.
Insgesamt handelt es sich um vier Fehler in Siemens‘ SCADA-Produkten, also Systemen für die Automatisierung von industriellen Abläufen. Für Stuxnet selbst kommt der Patch deutlich zu spät: Der Wurm war mit einem „Kill Date“ versehen, dem 24. Juni 2012. Er dürfte sich also spätestens seither nicht mehr verbreiten.
Es wird vermutet, dass Stuxnet das Atomprogramm des Iran um zwei Jahre zurückgeworfen hat. Recherchen der New York Times zufolge hatte US-Präsident George Bush die Arbeit an dem Wurm in Auftrag gegeben. Ein israelischer Doppelagent schleuste ihn per USB-Stick in die Anlage Natanz ein. Nicht geplant war, dass der Wurm in die freie Wildbahn entkam. In den ersten Tagen der Regierung von Barack Obama wurden die Angriffe noch einmal verschärft.
Wie das finnische Sicherheitsunternehmen F-Secure berichtet, kursiert im Iran derzeit wieder ein Schädling, der an Stuxnet erinnert. Er scheint auf dem Malware-Werkzeugkasten Metasploit zu basieren. Der neue Schädling stört nicht nur iranische Atomanlagen, sondern spielt auch einen Song der Hard-Rock-Band AC/DC – vermutlich „Thunderstruck“.
Erst vor einer Woche hatten das israelische Unternehmen Seculert und das russische Kaspersky Lab einen Schädling namens Mahdi gemeldet. Er ist vor allem im Israel und im Iran aktiv. Mahdi soll unter anderem bei Kraftwerken und anderen Versorungseinrichtungen Informationen abgegriffen haben. Er wird als Vorbereitung für eine weitere Attacke gesehen – unklar ist nur, von wem sie ausgehen könnte.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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