RIM verzeichnet 125 Millionen Dollar Verlust im vierten Quartal

Research In Motion hat im vierten Fiskalquartal 2012 einen Verlust von 125 Millionen Dollar oder 0,24 Dollar je Aktie verbucht. Vor einem Jahr wies die Bilanz noch einen Gewinn von 934 Millionen Dollar oder 1,74 Dollar je Anteilsschein aus. Der Umsatz des kanadischen Smartphone-Herstellers schrumpfte um 25 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar.

Analysten hatten einen Aktiengewinn von 0,81 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 4,54 Milliarden Dollar vorausgesagt. Der Kurs der RIM-Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 2,4 Prozent oder 0,33 Dollar auf 13,40 Dollar. Den gestrigen Handelstag hatte das Papier mit einem Plus von 0,44 Prozent abgeschlossen.

Das Quartalsergebnis wird durch einmalige Abschreibung in Höhe von 543 Millionen Dollar belastet. Davon entfallen 197 Millionen Dollar auf den Wert der Lagerbestände bestimmter Blackberry-7-Produkte. Aber auch die Verkaufszahlen brachen deutlich ein. Im abgelaufenen Quartal setzte das Unternehmen lediglich 11,1 Millionen Blackberry-Geräte ab, 21 Prozent weniger als im dritten Geschäftsquartal und 26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Blackberry Bold habe sich, im Gegensatz zu den nur per Touchscreen zu bedienenden Modellen, relativ gut verkauft.

Mit der Vorstellung der Bilanz kündigte RIM auch Änderungen in der Führungsriege an. Der frühere Co-CEO Jim Balsillie gibt seinen Sitz im Vorstand auf. Des Weiteren verlassen Chief Technology Officer David Yach und Chief Operating Officer Jim Rowan das Unternehmen. RIM will sich künftig wieder stärker auf seine Geschäftskunden konzentrieren und neue Produkte herausbringen, um die letzten verbliebenen Wachstumsmärkte in Entwicklungsländern zu stärken.

„Es ist mir klar, dass wir grundlegende Änderungen brauchen“, sagte CEO Thorsten Heins. Er plant unter anderem, alle Projekte einzustellen, die sich nicht mit den Kernbereichen Business, Sicherheit und Blackberry Messenger befassen. Fehlende Funktionen und Dienste sollen stattdessen mittels Partnerschaften ergänzt werden. „Wir führen eine umfassende Prüfung der strategischen Möglichkeiten durch, darunter Partnerschaften und Joint Ventures, Lizenzierungen und andere Wege, um RIMs Vermögen zu steigern und den Wert für unsere Aktionäre zu maximieren“, wird Heins in einer Pressemeldung (PDF) zitiert.

Allerdings ist zu erwarten, dass sich RIMs Probleme kurzfristig nicht lösen lassen. Die ersten Blackberrys, auf denen die Blackberry 10 genannte nächste Generation von RIMs Mobilbetriebssystem laufen wird, kommen voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr in den Handel. Apple arbeitet indes an der nächsten iPhone-Generation und Samsung wird bis dahin wohl einen Nachfolger seines Flaggschiffs Galaxy S2 vorgestellt haben.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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