USA: Neuerliche Klage gegen Apple wegen Siri

Apple steht eine neue Sammelklage wegen Siri ins Haus: In Kalifornien hat ein iPhone-4S-Besitzer Klage vor einem Bezirksgericht eingereicht, wie die L.A. Times berichtet. David Jones beschwert sich im Wesentlichen über dasselbe wie schon Frank Fazio vor zwei Wochen: dass Apple die Möglichkeiten von Siri in der Werbung völlig übertreibt.


Auf einige Fragen hat Siri schon jetzt eine Antwort (Screenshot: CNET.com).

„Mit seiner bundesweiten Multimedia-Marketing-Kampagne verbreitet Apple falsche und irreführende Darstellungen, was die Funktionsweise von Siri angeht“, zitiert die L.A. Times aus der Klage. Beispielsweise werde in mehreren Fernsehspots gezeigt, wie Anwender mit Siris Hilfe Verabredungen treffen, Restaurants finden und sogar die Gitarrenakkorde klassischer Rocksongs lernen. „In seiner Werbung zeigt Apple, wie einfach diese Aufgaben erledigt werden können ’nur, indem man Siri fragt‘.“

Jones fand es der Zeitung zufolge aber nicht ganz so einfach, Siri zu nutzen. „Apples irreführende Werbung weicht erheblich von der wahren Funktionalität und Bedienung von Siri ab“, heißt es weiter in der Klage. Sowohl Jones als auch andere Nutzer hätten dies so wahrgenommen.

Häufig verstand Siri demnach nicht, was Jones fragte, oder lieferte nach einer langen Wartezeit eine falsche Antwort. Er verlangt von Apple Schadenersatz und hat einen Antrag auf Sammelklage gestellt – ebenso wie Frank Fazio, der Mitte März Klage eingereicht hatte.

Apple hatte Siri vergangenen Oktober zusammen mit dem iPhone 4S vorgestellt. Die Funktion führt Kommandos aus und beantwortet Fragen. So kann man beispielsweise nach dem Wetter fragen oder sich die Adresse eines Kontaktes vorlesen lassen, eine Erinnerung oder einen Wecker einstellen, eine Route in Google Maps abfragen oder sich Trivialwissen vermitteln lassen.

Zunächst hat Apple Siri auf das iPhone 4S beschränkt. Das hat wahrscheinlich weniger damit zu tun, dass die Funktion zusätzliche Rechenleistung benötigt, sondern vielmehr damit, dass sie sich noch in der Betaphase befindet. Für Apple hatte der Schritt Seltenheitswert: Es veröffentlicht äußerst selten Software oder Hardware im Testbetrieb.

ZDNet.de Redaktion

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