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Bericht: IBM will in Deutschland Tausende Stellen streichen

IBM plant nach Informationen des Handelsblatts, in den nächsten Jahren Tausende Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. „Am Ende kann es sein, dass nur noch 12.000 der derzeit 20.000 Jobs in der Landesgesellschaft übrig bleiben“, sagte ein Mitglied der IBM-Führungsmannschaft der Wirtschaftszeitung.

Das Unternehmen wollte die in dem Bericht genannten Zahlen nicht kommentieren. Es teilte lediglich mit: „Wir richten unser Geschäft ständig innovativ und wettbewerbsfähig aus. Transformation ist Teil unseres Geschäftsmodells. Entsprechend passt sich unsere Belegschaft an.“

Laut Bert Stach, Verhandlungsleiter von Verdi bei den Tarifgesprächen mit IBM, hat der Konzern keine Verhandlungen über einen Sozialplan oder Sozialtarifverträge beantragt. Der Stellenabbau solle offenbar nach und nach geschehen, nicht über einen Sozialplan. „Wir werden mit unseren Mitgliedern dafür sorgen, dass die Mitbestimmung gewahrt bleibt. Verdi wird sich massiv für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzen“, sagte Stach.

IBM steht im 101. Jahr der Firmengeschichte blendend dar. Im Gesamtjahr 2011 erwirtschaftete es einen GAAP-Nettogewinn von 15,9 Milliarden Dollar, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der operative Profit stieg um 9 Prozent auf 16,3 Milliarden Dollar. Pro Aktie erzielte Big Blue 11,52 Dollar Gewinn (plus 13 Prozent). Es war das neunte Jahr in Folge mit einer zweistelligen Wachstumsrate beim Aktiengewinn. Der Umsatz legte um 7 Prozent auf 106,9 Milliarden Dollar zu.

Einige Analysten sind der Ansicht, dass IBM so gut aufgestellt ist wie nie zuvor. Der Konzern spielt zwar bei den Modethemen Smartphones und Tablets kaum eine Rolle, kann aber bei Enterprise-Themen dank kluger Übernahmen kompetent mitreden. Zudem hat IBM laut Gartner im dritten Quartal 2011 im Servermarkt HP die Krone entrissen. Analytics und Cloud-Technologie, die HP 2011 teuer eingekauft hat, sind bei IBM schon länger im Programm.

Seit dem 1. Januar wird der Konzern von Virginia Rometty geleitet. Von ihr hieß es, große Veränderungen seien nicht zu erwarten. Die aktuelle Roadmap, die bis 2015 reicht, gelte weiterhin. Software, Services, Analytics und das Hardware-Geschäft liefen für das Unternehmen bestens.

Aus dem Bericht des Handelsblatts geht jetzt hervor, dass IBM diese Roadmap verstärkt mit Externen umsetzen will – weniger mit Festangestellten. In dieser Sache laufe ein weltweites Pilotprogramm, Deutschland sei eines der Pilotländer, hieß es. Zudem werde IBM Deutschland umstrukturiert, neue Kompetenzcenter würden eingerichtet – auch in diesem Prozess könnten Stellen abgebaut werden.

Gartner: Anteile am weltweiten Servermarkt im dritten Quartal (in Milliarden Dollar)

Anbieter Umsatz 3. Quartal 2010 Marktanteil Umsatz 3. Quartal 2011 Marktanteil Veränderung zum Vorjahr
IBM 3,717 30,2 % 3,847 29,7 % 3,5 %
Hewlett-Packard 3,943 32,0 % 3,802 29,3 % -3,6 %
Dell 1,790 14,5 % 1,903 14,7 % 6,3 %
Oracle 0,764 6,2 % 0,764 5,9 % 0,0 %
Fujitsu 0,582 4,7 % 0,603 4,7 % 3,6 %
Andere 1,534 12,4 % 2,049 15,8 % 33,6 %
Gesamt 12,329 100,0 % 12,968 100,0 % 5,2 %

ZDNet.de Redaktion

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