Red Hat hat das zweite Update für Red Hat Enterprise Linux 6 (RHEL) freigegeben. Die finale Version von RHEL 6.2 bringt neben kleineren Fehlerkorrekturen und Verbesserungen auch einige neue Funktionen sowie zusätzliche Hardware-Treiber.
Beispielsweise haben die Entwickler Performance und Skalierbarkeit optimiert. Verbesserungen auf Kernel-Level betreffen Prozessabläufe, Netzwerk, Virtualisierung und I/O-Subsysteme. Der Datendurchsatz im Netzwerk wurde um bis zu 30 Prozent beschleunigt. Das Erstellen von ext4-Dateisystemen soll nun schneller vonstatten gehen. Die Prozessornutzung lässt sich jetzt zur besseren Verteilung von Hardwareressourcen deckeln, so dass Prozesse gedrosselt werden, sobald eine selbst gesetzte Höchstgrenze erreicht ist.
Ein zentrales Identitätsmanagement mit Anbindung an Active Directory erlaubt ab sofort eine flexiblere Verwaltung von Nutzern, Rollen, Richtlinien und Authentifizierungsdiensten. Kerberos-Ticketing, DNS-Namensvergabe, Nutzer- und Gruppen-IDs sowie Linux-Systemrichtlinien können in einem einzelnen Dienst zusammengefasst werden. Dadurch soll sich der Verwaltungsaufwand für die Linux-Infrastruktur verringern.
In Kombination mit dem Hochverfügbarkeits-Add-on läuft RHEL 6 jetzt als Gastsystem unter VMware-Hosts. Auch das verteilte Dateisystem GFS2 wird vollständig unterstützt. Gleiches gilt für das UDP-Unicast-Protokoll, wodurch sich der Verwaltungsaufwand verringern und die Cluster-Einrichtung vereinfachen soll.
RHEL kann jetzt auch als iSCSI-Initiator und Storage-Server verwendet werden, etwa in Produktivumgebungen, in denen Infiniband zum Einsatz kommt. Dank Unterstützung der iSCSI-Erweiterung für RDMA lässt sich das RDMA-Protokoll auch zum Zugriff auf Storage-Geräte per schnellem Ethernet nutzen. World Wide Name (WWN) oder World Wide Identifier (WWID) für Storage-Geräte erleichtern ihre Identifizierung bei der Installation.
Die wichtigsten Neuerungen finden sich in den Versionshinweisen. Weiterführende Informationen bieten die Technical Notes.
Red Hat Enterprise Linux 6.2 ist ab sofort über das Red Hat Network oder die Subscription-Manager-Funktion verfügbar. Bis Ende Dezember soll auch RHEL 5.8 erscheinen. Zudem arbeitet Red Hat schon mit Hochdruck an RHEL 7, dem nächsten Major Release.
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