ARM kündigt Cortex-A7-CPU an

ARM hat gestern mit dem Cortex-A7 ein neues CPU-Modell angekündigt. Der Cortex-A7 kann als Single- oder Multi-Core-CPU gebaut werden. Er ist vollständig kompatibel zum Cortex-A15, inklusive seiner Virtualisierungsfähigkeiten und der LPAE-Architektur, die es ermöglicht, mehr als 4 GByte Hauptspeicher in einer 32-Bit-Umgebung zu nutzen.

Der Cortex-A7 kommt mit weniger Transistoren aus als der Cortex-A15, was dazu führt, dass er bei gleicher Taktfrequenz einerseits langsamer ist, aber andererseits bis zu 70 Prozent weniger Strom verbraucht. Erste Modelle sollen 2013 oder 2014 erscheinen.

ARM sieht gleich zwei Einsatzgebiete für den neuen Prozessor: Zum einen soll er Einsteiger-Smartphones antrieben, die weniger als 100 Dollar kosten, zum anderen soll er als Zweit-CPU in High-End-Phones zum Einsatz kommen, die einen Cortex-A15 als Hauptprozessor besitzen. Wenn das Betriebssystem feststellt, dass das Handy wenig ausgelastet ist, kann es vom Cortex-A15 auf den vollkompatiblen Cortex-A7 umschalten, um den Stromverbrauch zu reduzieren. Diese Dual-CPU-Konfiguration nennt ARM „big.LITTLE Processing“.

Verglichen mit heutigen Handy-CPUs ist der Cortex-A7 jedoch keinesfalls langsam. Er soll sogar 20 Prozent schneller sein als ein Cortex-A8-Prozessor, der in vielen Smartphones zum Einsatz kommt, die vor zirka einem Jahr erschienen sind, etwa dem Samsung Galaxy S I1900. In heutigen Smartphones, beispielsweise dem iPhone 4S, werden meist CPUs auf Basis des Cortex-A9 verbaut. Erste Smartphones mit Cortex-A15-CPU werden nicht vor Ende 2012 erwartet.

Obwohl der neue Cortex-A7 schneller als der Cortex-A8 ist, soll er mit weniger als einem Fünftel der Leistung auskommen. Dabei vergleicht ARM allerdings einen Cortex-A8-Prozessor in 45-Nanometer-Technologie mit einem Cortex-A7, der eine Strukturbreite von 28 Nanometern aufweist.


Der Cortex-A7 ist schneller als der Cortex-A8, braucht aber weniger als ein Fünftel der Leistung (Grafik: ARM).

ZDNet.de Redaktion

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