Jülich Supercomputing Centre startet GPU-Computing-Cluster „JUDGE“

Das Jülicher GPU-Computing-Cluster JUDGE besteht aus 54 Knoten (Bild: JSC).

Das Jülich Supercomputing Centre (JSC) hat das neue GPU-Computing-Cluster JUDGE (Juelich Dedicated GPU Environment) in Betrieb genommen. Es besteht aus 54 iDataPlex-Knoten von IBM, die 108 Grafikprozessoren vom Typ Nvidia Tesla M2050 unterstützen. JUDGE soll sich besonders für rechenintensive Datenanalysen in Biologie, Medizin und Umweltforschung eignen.

Durch die parallele Rechenleistung von Grafikprozessoren lässt sich die Performance von Computern enorm steigern, ohne den Energieverbrauch signifikant zu erhöhen. Dies stellt laut JSC-Direktor Thomas Lippert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Supercomputer der Zukunft dar. „Nur mit entsprechenden Technologiesprüngen kann die derzeitige Spitzenleistung von Supercomputern von etwa einem Petaflop pro Sekunde bis Ende des Jahrzehnts um den Faktor 1000 auf ein Exaflop pro Sekunde gesteigert werden.“ Ein Exaflop steht für eine Trillion Rechenoperationen – eine Eins mit 18 Nullen.

Bei dem Jülicher JUDGE-System handelt es sich um einen Hybridrechner. Jeder Knoten besteht aus zwei Intel-Sechskernprozessoren des Typs Xeon X5650 (2,66 GHz), 96 GByte Hauptspeicher und zwei Fermi-GPUs mit 3 GByte Speicher. Alle Knoten sind via Infiniband miteinander verbunden.

„Das Cluster JUDGE ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir Rechner weiterentwickeln müssen, wenn wir das Ziel des Exascale-Computing erreichen wollen. Und das nicht nur im Hinblick auf die Leistung, sondern auch auf Stromverbrauch und Energieeffizienz“, sagte Stefan Krämer, Verkaufsleiter im Bereich Hochleistungsrechnen (HPC) bei Nvidia. „Pilotprojekte wie JUDGE spielen in diesem Prozess eine entscheidende Rolle und sind ein wesentlicher Schritt auf dem Weg hin zu Hybridrechnern.“

Neben Datenanalysen und Simulationen auf großen Sequenzen von Datensätzen im Bereich der Biologie und Gehirnforschung soll JUDGE sogenannte Ensemble-Simulationen in der Klima- und Atmosphärenforschung vorantreiben.

Aus der Zusammenarbeit von IBM und JSC sind einige der energieeffizientesten und leistungsstärksten Supercomputer der Welt hervorgegangen. Sie kooperierten beispielsweise beim Supercomputer QPACE, der durchgängig einen Platz in den Top Ten der Green500-Liste der energieeffizientesten Supercomputer belegt, und bei JUGENE, der auf Blue Gene/P basiert und mit einer Spitzenleistung von mehr als 1 Petaflops einer der schnellsten Rechner Europas ist.

ZDNet.de Redaktion

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