US-Kartellwächter widersprechen Verkauf von Novell-Patenten nicht

Der Verkauf von hunderten Open-Source-Patenten aus dem Besitz von Novell ist wahrscheinlicher geworden: Das US-Justizministerium widerspricht dem Kauf durch das Konsortium CPTN Holdings nicht. Die ursprünglich von ihm selbst angesetzte Frist reichte bis zum 12. April.

Novell, das (mit Ausnahme der Patente) an Attachmate gehen soll, hat auf das Verstreichen der Frist in einem Schreiben an die Börsenaufsicht SEC hingewiesen. Bis 12. April musste die Transaktion wegen der Prüfung durch das Ministerium aufgeschoben werden. Allerdings merkt Novell an, dass das Ministerium den Verkauf dennoch aufgrund von Absatz 7 des Clayton Act „vor oder nach Abschluss der Transaktion“ in Frage stellen könnte.

Der mysteriösen Holding gehören Microsoft, Apple, Oracle und EMC an, wie im Dezember 2010 durch eine Veröffentlichung des Bundeskartellamts bekannt wurde. Die deutsche Behörde prüft die Übernahme weiter – nach einem zeitweisen Aufschub, weil das Kaufgesuch überraschend zurückgezogen worden war. Ihre Frist endet Novell zufolge am 26. April.

Die Wiederaufnahme der Untersuchungen hatte der Open Software Initiative (OSI) zufolge im März begonnen – zu geänderten Bedingungen. Laut der Organisation wird CPTN Holdings nur so lange existieren, bis sämtliche aufgekauften Patente an die Mitglieder verteilt sind – maximal drei Monate nach Abschluss. „Somit entsteht langfristig kein neuer Patent-Troll.“

In der Schilderung vom 7. April führt die OSI aus, dass alle an der Transaktion beteiligten Unternehmen eine Lizenz für das vollständige Sortiment von Novell behalten. Damit sind sie vor Patentklagen der anderen Beteiligten sicher. „Microsoft verkauft seinen Anteil von 25 Prozent der Patente an Attachmate weiter und behält nur eine Lizenz. EMC wird sicherstellen, dass die 31 Patente, die nach seiner Bestandsaufnahme mit Virtualisierung zu tun haben, nicht unter seinem 25-prozentigen Anteil sind. Alle existierenden Lizenzvereinbarungen, Beschränkungen und Abmachungen bleiben bestehen.“

Die OSI war vom Bundeskartellamt als Berater herangezogen worden. Daher stammt ihr Detailwissen. Sie teilt außerdem mit, auch die jetzigen Bedingungen hätten ihre Bedenken gegenüber dem Patentkauf nicht ausräumen können.

HIGHLIGHT

ZDNet.de für mobile Geräte: m.zdnet.de

ZDNet.de steht nun auch in einer für mobile Geräte optimierten Version zur Verfügung. Unter m.zdnet.de finden Sie Nachrichten, Blogs und Testberichte.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

4 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

5 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

5 Tagen ago