Avast Free Antivirus 6: guter Schutz, wenig Speicherbedarf

Bereits beim letzten Update hatte Avast große Fortschritte gemacht. Mit einer neuen Benutzeroberfläche, die den etwas schrägen Jukebox-Stil der späten 90er durch einen optisch ansprechenderen Look ersetzte, ebnete Version 5 den Weg für eine moderne kostenlose Sicherheitssuite. Durch die einfachere Navigation ließen sich viel mehr neue Funktionen hinzufügen. Das soll natürlich nicht heißen, dass dies bei Avast 6 (zum Download) nun anders wäre: Es gibt sowohl große als auch kleinere Neuerungen.

Einige Merkmale, die zuvor nur den Benutzern kostenpflichtiger Upgrades vorbehalten waren, sind nun in allen Versionen kostenlos enthalten, und neuere Funktionen fügen sich nahtlos in die Benutzeroberfläche ein. Wer schon mit Avast 5 vertraut ist, muss sich bei einem Upgrade zu Avast 6 nicht groß umstellen.

Installation

Der Installationsprozess von Avast verläuft ohne Probleme und braucht den Vergleich mit anderen kostenlosen Sicherheitsprogrammen wie AVG nicht zu scheuen, wenn er auch viel langsamer ist als die Installation kostenpflichtiger Programme, zum Beispiel Trend Micro, Kaspersky oder Norton.

Einige erwähnenswerte Punkte, die während der Installation auftreten und später im Testbericht noch behandelt werden: Wer das neue Desktopgadget aus Windows 7 beziehungsweise Vista oder das neue WebRep-Browser-Add-on nicht installieren möchte, muss die benutzerdefinierte Installation wählen und die genannten Funktionen aus der Auswahl entfernen.

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Die automatische Installation dieser Funktionen ist nicht gerade ein Pluspunkt, auch wenn Avast einen Weg zu ihrer Deinstallation anbietet. Ein Kontrollkästchen mit eigenem Installationsfenster wäre einfacher gewesen. So muss man sich durch das benutzerdefinierte Menü klicken, wenn die Autoinstallation dieser Funktionen nicht durch die Hintertür erfolgen soll.

Positiv ist dafür, dass man nach der Installation von Avast den Computer nicht neu starten muss. Nach Ausführung der Deinstallation waren keine Überreste in der Registry oder auf dem Desktop zu finden. Nach Angaben von Avast sind die Installer für alle drei Versionen um etwa 20 Prozent kleiner geworden, aber für die kostenlose Version ist der Download mit rund 57 MByte immer noch sehr umfangreich.

Benutzeroberfläche

Die Benutzeroberfläche in Avast 6 ist praktisch mit der Vorgängerversion identisch. Die wahrscheinlich größte Änderung ist das Fehlen der Vorwärts- und Zurück-Schaltflächen im Stil des Windows Explorers. Diese waren sehr nützlich, da man schnell eine Ebene höher gehen konnte, egal wie tief man sich in den Einstellungen befand. Im Übrigen wurde dem Navigationsbereich nur noch links die Registerkarte Additional Protection hinzugefügt, hinter der sich die Einstellungen für AutoSandbox und WebRep verbergen.

Die Farbgebung in Grau und Orange ist auf dem Bildschirm gut sichtbar und über die registerkartenbasierte Navigationsleiste auf der linken Seite lässt sich leicht zwischen den verschiedenen Funktionen wechseln. Auf der Registerkarte Summary erhält man in den üblichen Sicherheitsfarben Grün für sicher und Rot für gefährlich zahlreiche aktuelle Informationen zu Shield-Status, automatischen Updates, Virusdefinitionen, der Programmversion und dem Status des Spielemodus. Darüber hinaus wird man in einer dezenten Werbeanzeige dazu aufgefordert, auf Avast Internet Security 6 zu upgraden.

Die Registerkarte Summary hat neben dem Status ein zweites Untermenü, Statistics. Wer genauer wissen will, wie die Avast-Sicherheitsschilde gegen Bedrohungen vorgegangen sind, kann sich hier austoben. Für jeden Schild erscheint eine Angabe, wie viele Dateien durchsucht wurden und wann. Die Daten werden in einer genauen Grafik wiedergegeben.


Avast 6 behält die Benutzeroberfläche aus Avast 5 bei, führt jedoch einige Neuerungen ein. Wer schon mit Avast 5 vertraut ist, muss sich bei einem Upgrade zu Avast 6 nicht groß umstellen (Screenshot: Seth Rosenblatt/CNET).

Die Scans befinden sich auf der zweiten Registerkarte. Hier können vier verschiedene Standard-Scans sowie eine benutzerdefinierte Scan-Option ausgewählt und konfiguriert werden. Letztere ist in der unteren rechten Ecke versteckt. Die dritte Registerkarte beherbergt „Real-Time-Shields“. Hier zahlt sich erneut die übersichtliche Benutzeroberfläche aus, denn bei der Navigation durch zahlreiche Optionen und Einstellmöglichkeiten könnte man sich leicht verlieren, in Avast 6 ist jedoch alles ganz einfach. Wenn man auf einen „Shield“ klickt, wird eine Echtzeitübersicht der Bedrohungen angezeigt, gegen die das Programm den Computer schützt. An der Oberseite des Fensters gibt es eine Stopp-Taste sowie Einstellungsoptionen. Über eine weitere Schaltfläche weiter unten kommt man zu den erweiterten Einstellungen des ausgewählten Shields.

Unter der schon behandelten Registerkarte Additional Protection befindet sich die Registerkarte Maintenance und Schaltflächen für manuelle Updates. Das Help Center und die Einstellungen sind in der rechten oberen Ecke zu finden. Hier bietet Avast noch viel detailliertere Einstellungsmöglichkeiten. Beispielsweise lassen sich das Programmsymbol in der Symbolleiste ein- und ausblenden und Updates verwalten. Zudem kann man an dieser Stelle auch seine anonym übermittelten Daten wieder aus der „Community IQ“ entfernen. Das ist die auf Crowdsourcing beruhende Engine zur Verhaltensmustererkennung von Avast.

Über die grüne Like Avast-Schaltfläche links unter der Navigationsleiste lässt sich per Mausklick die Unterstützung für Avast in sozialen Netzwerken kundtun (Like-Button). Zum Glück ist die Schaltfläche eher unaufdringlich.

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ZDNet.de Redaktion

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