Japanische Fabriken von Texas Instruments durch Erdbeben beschädigt

TIs Fertigungsanlage in Miho (Bild: TI)

Texas Instruments (TI) Fertigungsanlagen im japanischen Miho sind laut einer Pressemitteilung bei dem Erdbeben am Freitag ernsthaft beschädigt worden. Die Produktion in dem Werk rund 64 Kilometer nordwestlich von Tokio steht derzeit. TI will sie schrittweise wieder aufnehmen: Einige Fertigungslinien sollen im Mai wieder anlaufen, die volle Kapazität werde Mitte Juli erreicht. Damit könne man ab September wieder sicher liefern.

TI weist aber darauf hin, dass es zu Verzögerungen kommen könne, falls das Stromnetz in dieser Region instabil bliebe. In der Zwischenzeit beeile man sich, die Fertigung auf andere Fabriken zu verlagern. Sie könnten kurzfristig rund 60 Prozent der Wafer-Produktion des Werks in Miho übernehmen.

Der Halbleiterhersteller äußerte sich auch zu den Schäden: Die Infrastruktur für Chemikalien, Gase, Wasser und Luft seien betroffen. Die Reparaturen sollen in etwa drei Wochen abgeschlossen sein. Von den in der Herstellung befindlichen Produkten könnten etwa 40 Prozent gerettet werden. Der Zustand der Fertigungsanlage sei allerdings noch unklar. Sichere Aussagen dazu könne man erst treffen, wenn die Stromversorgung wieder kontinuierlich funktioniere. Das Fabrikgebäude selbst ist laut TI nur leicht beschädigt worden. Die Struktur sei stabil.

Die Produktion in Miho hat 2010 etwa zehn Prozent zu den erzielten Einnahmen von TI beigetragen. Mehr als ein Drittel sind Digital-Light-Processing-Chips (DLP), der Rest Analogprodukte. TI rechnet aufgrund des Ausfalls mit Umsatzverlusten und weiteren Kosten. Die Größenordnung werde man detailliert im Rahmen des Bilanzberichts für das erste Quartal am 18. April bekannt geben.

Das TI-Werk in Aizu-Wakamatsu rund 240 Kilometer nördlich von Tokio wurde durch das Erdbeben ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Hier ist die Fertigung allerdings schon wieder angelaufen. Ab Mitte April will man – eine stabile Stromversorgung vorausgesetzt – wieder mit voller Kapazität produzieren.

ZDNet.de Redaktion

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