Schwerpunkte und Trends: Das bringt die CeBIT 2011

Das Jahr 2011 könnte in der Geschichte der Deutschen Messe AG als besonders wichtig vermerkt werden, denn möglicherweise bleibt es als besonders schwieriges in Erinnerung. Nicht dass das Krisenjahr 2009 oder 2010 – trotz eines durch Erleichterung verursachten Grundoptimismus – einfach gewesen wären. Aber 2011 ist anders. 2011 ist nämlich das Jahr 1 nach der Vorstellung des iPad. Und ganz egal, ob man Apple nun mag oder nicht, lässt sich nicht wegdiskutieren, dass zuerst das iPhone und dann das iPad den IT-Markt gründlich durcheinandergewirbelt haben. Und das hat auch Auswirkungen auf die Messe in Hannover.

Ihre Funktion als Ankündigungsplattform für Hersteller aus allen Bereichen von IT und Telekommunikation hat die Messe schon in den Jahren zuvor eingebüßt. Kürzere Innovations- und damit auch Produktzyklen ließen es nicht mehr zu, dass Hersteller Wochen oder sogar Monate warteten, um dann mit großem Knall auf der CeBIT ihre lang gehüteten Geheimnisse zu lüften. Wer Anfang März etwas Neues im Portfolio hatte, stellte es zwar vor – direkt darauf hingearbeitet hat aber kaum jemand mehr.

Aufgrund des sich zwar schon länger ankündigenden, aber letztendlich von Apple ausgelösten Booms mobiler Geräte, die keine PCs mehr sind, erfuhren in den vergangenen beiden Jahren aber die Anfang Januar in Las Vegas stattfindende Consumer Electronics Show und der Ende Februar abgehaltene Mobile World Congress eine ungeheurere Aufwertung: Dort wurden die Produkte gezeigt oder zumindest angekündigt, über die die Branche dann die nächsten Monate sprach. Damit verlagerte sich auch das Augenmerk der Publikumspresse auf die beiden Veranstaltungen. Dass Apple sich an beiden nicht wirklich beteiligt, spielt keine Rolle: Die Vielzahl der Hersteller, die den Konzern nachzuahmen versuchen sorgen schon dafür, dass er im Gespräch bleibt.

Was bleibt für die CeBIT? Böse Zungen könnten sagen, nur das, was für CES und MWC nicht interessant genug ist: Geldautomaten und Geldzählmaschinen, KVM-Switches, Serverschränke oder Kassensysteme etwa. Zwar haben diese Anbieter durchaus ihren Platz in Hannover. Ganz alleine sind sie aber doch noch nicht. Die Messe versucht schließlich schon seit Jahren, durch die Einführung neuer Themenbereiche Besuchergruppen gezielt anzusprechen. Manche dieser Versuche scheiterten oder verliefen im Sande. Andere sind durchaus erfolgreich.

Parallel dazu ist die CeBIT natürlich nach wie vor eine Gelegenheit für Politiker und Verbände, ihre Anliegen unters Volk zu bringen. Auch dafür gibt sich die Messe immer wieder ein Jahresmotto. 2011 ist das Work and Life with the Cloud.

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ZDNet.de Redaktion

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