Auswärtiges Amt wechselt von Linux zurück zu Windows

Das Auswärtige Amt kehrt dem Open-Source-Betriebssystem Linux den Rücken und kehrt wieder zu Windows zurück – zumindest auf dem Desktop. Bekannt wurde der Richtungswechsel im Auswärtigen Amt jetzt durch eine kleine Anfrage der SPD-Fraktion (PDF) und die entsprechende Antwort der Bundesregierung. Darin wird bestätigt, dass das Auswärtige Amt eine erneute Umstellung der Arbeitsplatzrechner plant – diesmal von quelloffenen Systemen auf proprietäre Software.

Als Grund nennt die Bundesregierung hohe Ausgaben für die Treiberentwicklung und Probleme bei der Softwarekompatibilität zu anderen Ressorts, unter anderem dem Bundesministerium für Finanzen. Zusätzlich sollen zahlreiche Beschwerden durch Mitarbeiter eine Rolle gespielt haben.

Das erwartete Potential zur Kosteneinsparung konnte deshalb nur „in geringem Umfang ausgeschöpft“ werden. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Noch 2007 hatten die IT-Verantwortlichen des Außenministeriums den Umstieg als Erfolgsgeschichte gefeiert. Die Linux-Desktops im Auswärtigen Amt erfüllten eine Leuchtturmfunktion für den Einsatz freier Software in Bundesbehörden.

Das Auswärtige Amt hatte bereits 2001 im Serverbereich mit der Migration auf Linux begonnen, seit 2005 setzt man auch auf Desktop-Systemen Open-Source-Software wie Firefox, Thunderbird und OpenOffice ein. Auf Mobilrechnern wird ein auf Debian basierendes Linux installiert, die Büro-PCs sind als Multibootsysteme mit Windows und Linux ausgelegt.

Ganz will das Ministerium nun allerdings nicht auf freie Software verzichten: Die Serverinfrastruktur soll mit Open-Source-Software weitgehend virtualisiert werden. Zusätzlich will man bei der Netzwerktechnik und im Bereich Back-Office weiter quelloffene Anwendungen einsetzen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

19 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago