Vorabtest: Google Nexus S mit Gingerbread und NFC

Vor allem Fotos und Videos sehen auf dem tollen Super-AMOLED-Display beeindruckend aus: Wer so eine Anzeige noch nicht selbst gesehen hat, wird vermutlich erstaunt sein. Der Screen löst aber nicht ganz so hoch auf wie der das des iPhone 4 (960 mal 640 versus 800 mal 480 Pixel). Dazu kommen der leichte Blaustich der OLED-Technik und die Tatsache, dass Text aufgrund der PenTile-Matrix nicht ganz so gestochen scharf aussieht wie beim iPhone. Das aber nur der Vollständigkeit halber – unterm Strich gehört dieses Display zusammen mit dem des iPhone 4 zu den besten Anzeigen, die man derzeit in einem Handy bekommen kann. Der Touchscreen arbeitet nach der kapazitiven Technik, reagiert also bereits auf Berührung, und ist angenehm empfindlich.

Zur Kommunikation mit der Außenwelt stehen die üblichen Optionen zur Verfügung: Quad-Band-GSM kümmert sich quasi weltweit um Handy-Empfang, während UMTS für eine flotte Datenverbindung sorgt. Downloads erfolgen dank des UMTS-Turbos HSPA mit bis zu 7,2 MBit/s, Uploads erreichen maximal 5,76 MBit/s – zumindest in der Theorie. In der Praxis dürften deutlich geringere Werte erreicht werden.

Für den schnellen und meist kostenlosen Datentransfer steht noch WLAN zur Verfügung. Das Handy unterstützt dabei die Standards nach 802.11 b, g und n – und damit auch die flotteste Variante. Zum Übertragen von Dateien, für kabellose Kopfhörer (A2DP), Freisprecheinrichtungen und anderes steht Bluetooth zur Verfügung. Schade: Das Nexus S hat nur Bluetooth 2.1 +EDR an Bord. Eigentlich nicht schlimm, der ist ausreichend schnell und weit verbreitet, aber das ältere Galaxy S kommuniziert schon mit Bluetooth 3.0 – und das hätte es bei einem technologischen Vorreiter wie dem Google-Entwickler-Handy durchaus auch geben dürfen. Die Fans und Bastler dürfen sich dafür aber über die kontaktlose Datenübertragungstechnik NFC freuen, doch dazu später mehr.

Unter der Haube werkelt ein Cortex-A8-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1 GHz – und damit der gleiche Chip wie im Galaxy S. Trotz identischer Taktfrequenz ist er ein gutes Stück schneller als der Snapdragon von Qualcomm, der beispielsweise im Nexus One zum Einsatz kommt. Noch dazu gibt es eine Grafikbeschleunigung, die speziell bei Fans von Handy-Spielen mit Begeisterung aufgenommen werden dürfte. Der CPU stehen 512 MByte Arbeitsspeicher zur Seite – schade, dass es nicht etwas mehr geworden ist. Das HTC Desire HD ist bereits mit 768 MByte ausgestattet.

Auch der Speicherausbau enttäuscht: 16 GByte interner Flash-Speicher klingen zwar zunächst gut und dürften dem Großteil der Anwender ausreichen. Wer jedoch seine komplette MP3-Sammlung oder seine Lieblingsserie gleich staffelweise mitnehmen möchte, stößt an die Grenzen. Einen Micro-SD-Speicherkartenslot wie bei anderen Android-Handys gibt es aber nicht. Gerade Google, der Vorreiter der „freien“ Smartphones mit Open-Source-Betriebssystem und der Möglichkeit, Apps auch ohne Market zu installieren, folgt nun dem Vorbild von Apple und Microsoft. Das Galaxy S ist übrigens, je nach Ausführung, mit 8 respektive 16 GByte internem Speicher ausgestattet, verfügt aber darüber hinaus über einen Speicherkartenslot.

Neben den bereits erwähnten Sensoren für Helligkeit und Annäherung gibt es einen magnetischen Kompass, einen Beschleunigungssensor und einen GPS-Receiver. Wie beim iPhone 4 haben die Entwickler darüber hinaus ein Drei-Achsen-Gyroskop integriert. Das ermöglicht eine viel genauere Bewegungserkennung und könnte noch einmal etwas frischen Wind in den Markt der Android-Games (und ihrer Steuerung) bringen.

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ZDNet.de Redaktion

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