Apple lässt sich 3D-Projektionsverfahren patentieren

Apple hat sich ein Projektionsverfahren für dreidimensionale Bilder schützen lassen. Der Betrachter muss keine Brille tragen, um den 3D-Effekt zu sehen.

Das US-Patent mit der Nummer 7.843.449 beschreibt, wie die Pixel des Bildes auf eine reflektierende, texturierte Oberfläche projiziert werden. Dort strahlen sie so ab, dass das linke und das rechte Auge des Betrachters unterschiedliche Signale empfangen, was den stereoskopischen Effekt produziert. Das System ermittelt auch den Standort des Betrachters, sodass mehrere Personen aus verschiedenen Winkeln die 3D-Projektion ansehen können.

Ziel der Technik sind laut der jetzt veröffentlichten Patentbeschreibung „erschwingliche, von sich aus dreidimensionale Bildschirme, die dem Betrachter vollständige Bewegungsfreiheit gewähren“. Sie verzichtet auf unterschiedlich gefärbte Brillen und macht es nicht erforderlich, dass die Zuschauer an einem definierten Punkt sitzen bleiben.

Interessanterweise zählt der Patentantrag auch die Nachteile bisheriger 3D-Darstellungsverfahren auf, darunter Parallelblick und Hologramme. Den Parallelblick nutzt vermutlich Nintendos kommende tragbare Konsole 3DS. Aufgrund der Winkeldifferenz zwischen beiden Augen bleiben jedem bestimmte Pixel verborgen, sodass auch hier keine Brille notwendig ist.

Eine hologrammartige Technik setzen dagegen 3D-Fernseher wie die von Toshiba ein. Sie generieren aus einem zweidimensionalen Bild in Echtzeit neun winkelkorrigierte Varianten, die sich durch die Fernsehprojektion zu einer 3D-Ansicht kombinieren. Der Zuschauer muss aber auf seinem Platz verharren, wie Apple kritisiert. Außerdem ist das Verfahren extrem rechenaufwendig.

Wie bei vielen neuen Patenten lässt sich auch aus diesem kein in Kürze erscheinendes Produkt ableiten. Der Antrag stammt zudem aus dem Jahr 2006.


Patentzeichnung von Apple zu einem 3D-Projektionsverfahren (Quelle: USPTO)

ZDNet.de Redaktion

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