Windows-Phone-7-Flaggschiff mit 4,3-Zoll-Display: HTC HD7 im Test

Das Tempo ist beim HTC HD7 so, wie man es sich wünscht. In den Menüs und den Standard-Anwendungen gleiten die Schaltflächen, Icons, Schriftzüge und so weiter einfach nur so unter den Fingern durch, dass es eine wahre Freude ist. Der Browser stößt bei komplexen Webseiten schneller an seine Grenzen, als einem lieb ist. In der Regel ist er schnell, aber umfangreiche Animationen per JavaScript machen keinen Spaß. Dazu kommt noch, dass Flash leider nicht unterstützt wird.

An der Telefon-Qualität gibt es nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil. Die Gesprächspartner verstehen sich ausgezeichnet, es gibt kein Rauschen und kein Knacken, und zumindest während des Tests auch keine Verbindungsabbrüche.

Nicht ganz so viel Begeisterung löst die Kamera aus. Die typische HTC-Schwäche kommt auch hier wieder zum Vorschein. Den Fotos fehlt es im direkten Vergleich einfach an Details und Schärfe, dafür gibt es aber ein unschönes Farbrauschen vor allem in dunkleren Bildbereichen. Immerhin wirken die Farben eher kräftig.

Für ähnlich wenig Begeisterung sorgt der Lautsprecher auf der Rückseite. Er ist nicht sonderlich laut und vor allem nicht sonderlich kräftig und basslastig. Im direkten Vergleich zum HTC Desire, das auch nicht unbedingt für seinen Sound berühmt ist, kann das HD7 nicht überzeugen. Kamera und Lautsprecher sind immer noch Domänen, in denen Nokia und Sony Ericsson überzeugender sind als HTC. Das ist besonders beim HD7 schade, denn mit seinem Standfuß eignet es sich hervorragend als Video-Player für unterwegs. Bei stärkeren Umgebungsgeräuschen sollte man zum Kopfhörer greifen.

Der Akku ist von Haus aus eine Schwachstelle der aktuellen Oberklasse-Smartphones. Ausstattungsmerkmale wie HSPA, WLAN oder GPS benötigen viel Strom, und auch die große Display-Diagonale trägt nicht gerade dazu bei, dass der Energiespeicher länger durchhält. Mit einer Kapazität von 1230 mAh liegt der mitgelieferte Akku in dieser Klasse unter dem Durchschnitt. Man muss sich also darauf einstellen, dass das Gerät im intensiven Einsatz nur einen Tag durchhält – und wer es darüber hinaus noch unterwegs als Video-Player nutzt, sollte immer einen Ersatzakku oder das Ladegerät parat haben.

Fazit

Das HD7 gehört definitiv zur Smartphone-Oberklasse. Ausstattung und Verarbeitung sind auf hohem Niveau, das Gerät ist attraktiv und die Bedienung macht Spaß, wozu auch Windows Phone 7 seinen Teil beiträgt. Vor allem das große, scharfe Display könnte schon ein Kaufgrund sein, wenn man akzeptiert, dass das Gerät aufgrund der Größe nicht mehr ganz so gut in die Hosentasche passt. Der perfekten Eignung als multimedialer Begleiter stehen leider der etwas schwache Lautsprecher, die mäßige Kamera und der vergleichsweise kleine Akku im Weg.

Wenn man über die Schwächen hinwegsehen kann, ist das HD7 durchaus ein guter Kauf. Wenn es aber nicht unbedingt Windows Phone 7 sein muss, empfehlen wir auch einen Blick auf den Bruder Desire HD mit gleich großem Display und Googles Android-Betriebssystem.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft stellt kleines KI-Modell Phi-3 Mini vor

Seine Trainingsdaten umfassen 3,8 Milliarden Parameter. Laut Microsoft bietet es eine ähnliche Leistung wie OpenAIs…

3 Tagen ago

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Chrome

Sie erlaubt eine Remotecodeausführung außerhalb der Sandbox. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

3 Tagen ago

Microsoft beseitigt Fehler im März-Sicherheitsupdate für Exchange Server

Probleme treten vor allem bei Nutzern von Outlook Web Access auf. Das optionale Hotfix-Update für…

4 Tagen ago

Neue iPads: Apple kündigt Event für 7. Mai an

Die Einladung zeigt einen zeichnenden Apple Pencil. Der wiederum deutet auf neue iPads hin. Es…

4 Tagen ago

EU-Parlament stimmt für Recht auf Reparatur

Die Richtlinie erhält 584 Ja-Stimmen und 3 Gegenstimmen. Das „Recht auf Reparatur“ beinhaltet unter bestimmten…

4 Tagen ago

Forscher entwickeln Exploits per GPT-4 aus Sicherheitswarnungen

Die Tests basieren auf tatsächlich existierenden Sicherheitslücken. GPT-4 erreicht eine Erfolgsquote von 87 Prozent. Alle…

5 Tagen ago