SAP und sein US-Rivale Oracle haben sich in einem Prozess um Industriespionage offenbar geeinigt. SAP wird 120 Millionen Dollar an Oracle zahlen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Im Gegenzug verzichte Oracle darauf, Strafzahlungen zu fordern. Die Zustimmung der zuständigen Richterin, Phyllis Hamilton, stehe noch aus. Strafzahlungen machen allerdings nur einen Teil des Prozesses aus; daneben wird auch verhandelt, ob SAP Kompensationszahlungen, also Ersatz für einen tatsächlich aufgetretenen Schaden, zu leisten hat.
Der Prozess hat am Montag in den USA begonnen. Dabei geht es neben Industriespionage auch um Schadenersatz für Diebstahl von geistigem Eigentum. Für Donnerstag ist die Zeugenaussage des ehemaligen Co-Präsidenten von Oracle, Charles Philips, angesetzt. Oracle-CEO Larry Ellison soll ebenfalls in den kommenden Tagen befragt werden.
Ellison hatte vor kurzem den neuen HP-CEO Léo Apotheker zu einer Zeugenaussage aufgefordert. Zudem kündigte er Beweise für Apothekers Verstrickung in den Fall an. Apotheker hatte 19 Jahre bei SAP gearbeitet, bis er im September zum CEO von HP ernannt wurde.
Oracle hatte im März 2007 Klage gegen SAP und TomorrowNow eingereicht. Auslöser waren Ungereimtheiten um die SAP-Tochter TomorrowNow. Ihr wurde vorgeworfen, Oracles firmeneigene Software illegal kopiert und gespeichert zu haben. Im Juni 2007 weitete der Konzern seine Klage aus und warf SAP zusätzlich Vertragsbruch und Copyright-Verletzungen vor. Im Mai 2009 wurde die Eröffnung des Verfahrens auf Antrag beider Parteien auf Juni 2010 verschoben.
Anfang August übernahm SAP öffentlich die Verantwortung für die mutmaßlich von TomorrowNow gegangenen Urheberrechtsverletzungen. Es wies die von Oracle erhobenen Schadenersatzansprüche von einer Milliarde Dollar jedoch gleichzeitig als überhöht zurück. Zwei Wochen später zog das Gericht nach und setzte die Schadenersatzansprüche herab.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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