Oracle wird sich nicht an der Entwicklung von LibreOffice beteiligen und OpenOffice separat weiterentwickeln. Die Namensrechte bleiben beim Konzern. LibreOffice ist nun offiziell ein Ableger von OpenOffice.
„Mit mehr als 100 Millionen Nutzern ist OpenOffice.org die fortschrittlichste und funktionsrreichste Open-Source-Implementierung. Wir ermutigen die Open-Office-Community ausdrücklich, weiterhin über www.openoffice.org an der Entwicklung mitzuwirken“, zitiert Computerworld aus einer E-Mail seitens Oracle.
Einen Seitenhieb auf die von enttäuschten OpenOffice-Entwicklern neu gegründete Document Foundation konnte sich Oracle offenbar nicht verkneifen: „Das Schöne an Open-Source-Projekten ist, dass sie jeder aufspalten kann, der sich dafür entscheidet.“
Mit dem Release einer Beta der aus rechtlichen Gründen vorsorglich in LibreOffice umbenannten Bürosoftware wollte die Document Foundation die Entwicklungszyklen des notorisch langsamen OpenOffice beschleunigen und Verbesserungen einführen – etwa die Unterstützung von Microsoft Open XML. Sie erntete dafür Lob von Open-Source-Unterstützern wie Red Hat, Novell und Canonical, das hinter der Linuxdistribution Ubuntu steht. Einzig Oracle und IBM zeigten sich wenig begeistert.
In der ersten Woche seit Erscheinen zählte die Document Foundation über 80.000 Downloads (PDF) der Beta von LibreOffice. Das Projekt verfügt derzeit über 45 Entwicklergruppen in 25 Ländern – knapp halb so viele, wie OpenOffice.org in zehn Jahren Projektgeschichte.
OpenOffice-Entwickler hatten die Document Foundation Ende September gegründet – eine unabhängige Stiftung zur Entwicklung einer „wirklich freien Office-Suite“. Sie riefen Oracle zur Mitarbeit auf und hofften, so den Markennamen behalten zu dürfen.
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