Google verbessert Videochat-Funktion seines E-Mail-Diensts

Google hat eine neue Option in Google Mail integriert, die die Qualität von Videochats verbessern soll. Sie vergrößert das Chat-Fenster und erhöht die Auflösung des Videostreams auf 640 mal 480 Pixel. Das neue Feature funktioniert auch in iGoogle und Orkut.

Einem Blogeintrag zufolge resultiert die bessere Bildqualität aus Hardwarebeschleunigung beim Rendering. Das Decodieren erfolge jedoch weiterhin softwarebasiert, erklärte Christopher Vander Mey im Gespräch mit ZDNet. „Wir nutzen eine Form des H.264-Codecs, die Scalable Video Coding (SVC) genannt wird.“ Statt aus einem einzelnen Bild bestehe jeder Frame aus vier übereinanderliegenden Bildern mit geringer Qualität, woraus ein qualitativ hochwertiges Bild zusammengesetzt werde.

Nach Unternehmensangaben lassen sich so kodierte Videos besser an die zur Verfügung stehende Bandbreite anpassen. „Das funktioniert ziemlich gut mit Übertragungsraten von 256 KBit/s bis 1 MBit/s“, sagte Vander Mey. Zuvor habe Google nur Streams mit bis zu 500 KBit/s unterstützt.

Im Mai hatte Google das auf Internettelefonie und Videokonferenzen spezialisierte Unternehmen Global IP Solutions für 68,2 Millionen Dollar übernommen. Laut Vander Mey stammt die neue Videotechnologie aber nicht aus dieser Akquisition, sondern aus Googles O3D-Projekt. Die im April 2009 vorgestellte API sollte ursprünglich Zugriff auf hardwarebeschleunigte 3D-Funktionen im Browser geben. Im Mai dieses Jahres kündigte das Unternehmen an, stattdessen WebGL zu unterstützen und O3D in eine Bibliothek für JavaScript-Funktionen auf Basis von WebGL umzuwandeln.

Linux-Nutzern steht der verbesserte Videochat ab sofort standardmäßig zur Verfügung. Alle anderen müssen das neue Feature im Reiter „Labs“ unter „Einstellungen“ aktivieren. „Langfristig wollen wir es allen Kunden als Standard anbieten“, so Vander Mey.


Google hat die maximale Größe des Videochat-Fensters erhöht und überträgt Videos nun in VGA-Auflösung (Screenshot: ZDNet).

ZDNet.de Redaktion

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