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Ellison entrüstet sich über HP-Aufsichtsrat

Oracle-CEO Larry Ellison hat zum Abgang von Mark Hurd bei Hewlett-Packard entschieden Stellung bezogen. „Der Aufsichtsrat von HP hat gerade die schlechteste Personalentscheidung getroffen, seit diese Idioten im Apple-Board Steve Jobs gefeuert haben“, entrüstet sich Ellison in einer E-Mail an die New York Times. Diese Entscheidung hätte Apple beinahe zerstört, wenn Steve nicht zurückgekommen wäre, um es zu retten.

„Mit dem Verlust von Mark Hurd hat der HP-Aufsichtsrat nicht im besten Interesse der HP-Mitarbeiter, Eigner und Partner gehandelt“, heißt es weiter in der Mail. Oracle selbst zählt zu HPs Partnern. Zudem sind Hurd und Ellison enge persönliche Freunde.

Das Board selbst habe ja schließlich herausgefunden, dass die Behauptungen der sexuellen Belästigungen falsch gewesen sind, schreibt Ellison weiter. Selbst die Betroffene, die Schauspielerin und Verkäuferin Jodie Fisher, erklärte nach Hurds Rücktritt, dass es keine sexuelle Beziehung zwischen dem HP-CEO und ihr gegeben habe. Angeblich soll Hurd den Vorwurf mit einer Geldsumme in unbekannter Höhe abgewehrt haben.

In einem weiteren Artikel berichtet die NY Times, dass diese Entscheidung auf das Horrorszenario zurückzuführen sei, das das PR-Unternehmen APCO Worldwide dem HP-Aufsichtsrat vorgestellt haben soll. Die Berater waren angeheuert worden, um eine Strategie zu finden, wie man mit den Vorwürfen der sexuellen Belästigung umgehen könnte. Eine Präsentation der PR-Spezialisten argumentierte, dass HP monatelang aus den Negativschlagzeilen nicht mehr herauskommen würde, wenn die Vorwürfe an die Öffentlichkeit gelangten. Wie eine ungenannte Quelle berichtet, sollen dabei sogar fiktive Zeitungsartikel über die Affäre gezeigt worden sein.

Daraufhin habe sich der Aufsichtsrat entschieden, die Vorwürfe wie auch die falschen Spesenabrechnungen Hurds zu veröffentlichen, was schließlich für den CEO von HP den Rücktritt bedeutete. Die offizielle Version lautete: Es konnte keine sexuelle Belästigung festgestellt werden, jedoch habe Hurd gegen das HP-Geschäftsgebaren verstoßen.

ZDNet.de Redaktion

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