84-Prozent-Klage: Facebook zweifelt alten Vertrag von Mark Zuckerberg an

Facebook hat vor Gericht Zweifel an der Rechtmäßigkeit der von Paul D. Ceglia eingereichten Klage geäußert, in der der Holzpellet-Produzent aus Wellsville, New York, einen 84-Prozent-Anteil an dem Social Network fordert. „Aktuell sind wir nicht sicher, ob Mark Zuckerberg den fraglichen Vertrag unterzeichnet hat oder nicht“, sagte Firmenanwältin Lisa Simpson dem zuständigen Richter Richard Arcara vom Bezirksgericht in Buffalo.

Zudem zweifle das Unternehmen „ernsthaft“ an der Echtheit des Dokuments, bestreite aber nicht, dass Zuckerberg als Programmierer für Ceglia gearbeitet habe, berichtet Bloomberg. Simpson gab darüber hinaus zu bedenken, dass Ceglia über sechs Jahre lang keine Besitzansprüche an Facebook angemeldet habe. Die Forderung sei eventuell zu spät erfolgt, um dem Fall jetzt noch nachzugehen.

Ceglia behauptet, er habe Zuckerberg 2003 damit beauftragt, für 1000 Dollar eine Website zu programmieren. Gleichzeitig habe er in Zuckerbergs eigenes Projekt „The Face Book“, einem Online-Jahrbuch für Harvard-Absolventen, investiert, wofür ihm der Facebook-Gründer als Gegenleistung einen Anteil von 50 Prozent am fertigen Produkt zugesagt habe.

Der Klageschrift vom 30. Juni zufolge hat Zuckerberg im Rahmen eines Vertrags zugestimmt, dass Ceglia für jeden Tag nach dem 1. Januar 2004, an dem die Facebook-Website nicht betriebsbereit ist, einen zusätzlichen Anteil von einem Prozent erhält. Bis zum Launch der Seite am 4. Februar 2004 soll sich Ceglias Anteil an Facebook somit auf 84 Prozent erhöht haben.

In der jüngsten Anhörung wollte Facebook die Aufhebung einer Ende Juni erlassenen Einstweiligen Verfügung erreichen, die es ihm untersagt, Vermögenswerte zu übertragen. In der Verhandlung einigten sich die Streitparteien darauf, die Verfügung zum 23. Juli auslaufen zu lassen.

Facebook hat weltweit fast 500 Millionen Mitglieder. Sein Wert wird derzeit auf rund 24,6 Milliarden Dollar geschätzt. Zuckerbergs Vermögen belief sich Anfang des Jahres laut Forbes Magazine auf 4 Milliarden Dollar.

ZDNet.de Redaktion

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