Der Artikel „Einführung: Containervirtualisierung mit LXC“ behandelt die Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit LXC funktioniert. Zudem erklärt er man einzelne Prozesse mithilfe von Anwendungscontainern abgrenzt.
Nun geht es einen Schritt weiter: von der Abgrenzung einer einzelnen Anwendung zur Erstellung eines vollständig separaten Containers, der einen kompletten Dienst oder ein Paket von Diensten ausführt. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass LXC bereits, wie im vorangegangenen Artikel besprochen, konfiguriert ist.
Am einfachsten lässt sich ein LXC-basierter Container einrichten, indem man ein vorhandenes Basis-Betriebssystem verwendet, wie zum Beispiel die Templates, die das OpenVZ-Projekt bereitstellt. Als Beispiel wird hier das CentOS-5-Template verwendet: centos-5-x86.tar.gz. Nach dem Herunterladen kann der LXC-Systemcontainer erstellt werden. LXC bietet zwei Tools, die beim Realisieren von Fedora- oder Debian-Containern helfen: lxc-fedora und lxc-debian. Beide laden eine Minimalinstallation herunter und richten interaktiv den Container ein. Den jeweiligen Skripts übergibt man die Option „install“, um sie für die Installation eines neuen Containers zu verwenden.
Die Befehle zum Verwenden eines OpenVZ-Containers:
mkdir -p /srv/lxc/centos5 cd /srv/lxc/centos5 tar xvzf ~/centos-5-x86.tar.gz
Damit wird das Basis-Template in das Verzeichnis /srv/lxc/centos5 extrahiert, in dem sich der Container befindet. Der nächste Schritt erstellt eine LXC-Konfigurationsdatei, zum Beispiel /etc/lxc/lxc-centos.conf:
lxc.utsname = centos lxc.network.type = veth lxc.network.flags = up lxc.network.link = br0 lxc.network.name = eth0 lxc.network.hwaddr = 4a:49:43:49:79:bd use 0.0.0.0 below for DHCP lxc.network.ipv4 = 192.168.250.150 lxc.mount = /etc/lxc/lxc-centos.fstab lxc.rootfs = /srv/lxc/centos5
Anschließend wird die fstab-Datei für den Container wie oben beschrieben durch die lxc.mount-Option /etc/lxc/lxc-centos.fstab erstellt:
none /srv/lxc/centos5/dev/pts devpts defaults 0 0 none /srv/lxc/centos5/proc proc defaults 0 0 none /srv/lxc/centos5/sys sysfs defaults 0 0
Zum Schluss muss der Container für die Verwendung initialisiert werden:
lxc-create -f /etc/lxc/lxc-centos.conf -n centos
Muss ein Container zerstört werden, kann lässt sich das mit lxc-destroy -n centos erledigen. Dadurch werden weder das Dateisystem für den Container noch die Konfigurationsdateien zerstört, sondern nur das Systemcontainer-Objekt. Wurde bei der Konfiguration ein Fehler gemacht, stellt die Verwendung von lxc-destroy und lxc-create eine schnelle Lösung dar.
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