Dell bildet Rückstellungen für Einigung mit US-Börsenaufsicht

Dell hat aufgrund einer laufenden Untersuchung durch die US-Börsenaufsicht Sicherheitsrücklagen in Höhe von 100 Millionen Dollar gebildet. Dadurch reduziert sich der Ende Mai berichtete Gewinn des abgeschlossenen ersten Fiskalquartals 2011 rückwirkend von 441 auf 341 Millionen Dollar. Der Aktiengewinn sinkt von 0,22 auf 0,17 Dollar.

Die Securities and Exchange Commission (SEC) bemängelt unter anderem eine fehlerhafte Buchführung des PC-Herstellers. Zudem untersucht sie in einem separatem Verfahren die Geschäftsbeziehungen zwischen Dell und Intel.

Wie Dell mitteilt steht eine Einigung mit der Aufsichtsbehörde kurz bevor. Diese sehe neben einer Geldstrafe auch einen zivilrechtlichen Verfügungsanspruch wegen angeblichen Verstößen gegen einige Wertpapiergesetze vor.

Um eine ähnliche Einigung hinsichtlich der Untersuchung der Geschäftsbeziehungen zwischen Dell und Intel zu erzielen, verhandelt CEO Michael Dell derzeit persönlich mit der SEC. Hintergrund ist eine Kartellklage des US-Bundesstaats New York gegen Intel. Der Chiphersteller soll über Jahre hinweg mit unzulässigen Rabatten und Direktzahlungen an Händler und Hersteller, darunter auch Dell, versucht haben, seinen Konkurrenten AMD aus dem Markt zu drängen. Die EU-Kommission hatte aus diesem Grund im Mai 2009 eine Rekordstrafe von 1,06 Milliarden Euro gegen Intel verhängt.

„Wir sind hoffnungsvoll, dass die Vergleichsgespräche zu einer umfassenden Lösung in der nahen Zukunft führen“, sagte Dell-Verwaltungsratsmitglied Sam Nunn. Das gesamte Gremium stehe hinter Micheal Dell, der das Unternehmen auch weiterhin als Chairman und CEO führen werde. „Er hat unser volles Vertrauen und unsere volle Unterstützung.“

Schon im August 2007 hatte Dell nach Abschluss einer internen Buchprüfung die Gewinne der vorherigen vier Geschäftsjahre nachträglich nach unten korrigieren müssen. Dabei war herausgekommen, dass zwischen 2003 und 2006 Bilanzanpassungen vorgenommen wurden, um die Quartalsziele zu erreichen. Die Überprüfung der Bilanzunterlagen durch die SEC läuft bereits seit August 2005.

ZDNet.de Redaktion

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