IBM hat vom US-Mobilfunkprovider AT&T den Business-Software-Anbieter Sterling Commerce übernommen. Der Kaufpreis beträgt 1,4 Milliarden Dollar in bar (1,1 Milliarden Euro), wie die Unternehmen am Montag bekannt gaben.
Sterling Commerce bietet Produkte an, die Firmen dabei helfen, Daten mit Partnern, Kunden und Lieferanten auszutauschen. Das in Dublin im US-Bundesstaat Ohio beheimatete Unternehmen bedient laut IBM rund 18.000 Kunden weltweit aus den Bereichen Finanzdienstleistungen, Einzelhandel, Industrie, Kommunikation und Vertrieb. Viele der von Sterling angebotenen Anwendungen sind cloudbasiert.
Sterlings Technologien sieht IBM als Ergänzung für die eigenen Middleware-Produkte. Die 2500 Mitarbeiter des Unternehmens werden in die Abteilung WebSphere innerhalb IBMs Software Group integriert. IBM will Sterlings Kunden weiterhin unterstützen. Der Abschluss der Transaktion ist vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden für die zweite Hälfte 2010 geplant.
AT&T hatte Sterling vor über zehn Jahren für 3,9 Milliarden Dollar gekauft. Ein Sprecher des Mobilfunkanbieters erklärte gegenüber ZDNet, der von IBM gezahlte Betrag von 1,4 Milliarden Dollar sei gerechtfertigt und der Verkauf aus der Sicht von AT&T die richtige Entscheidung. In den vergangenen Jahren habe AT&T, zusammen mit dem jetzt abgeschlossenen Deal mit IBM, den größten Teil seiner Investition in Sterling zurückerhalten. AT&T rechnet in dem Quartal, in dem die Transkation abgeschlossen wird, mit einem einmaligen Gewinn vor Steuern in Höhe von 750 Millionen Dollar.
Mit dem Zukauf von Sterling Commerce setzt IBM seine Einkaufstour fort. Anfang des Jahres hatte der IT-Konzern den Softwareanbieter Intelliden und den Healthcare-Spezialisten Initiate Systems übernommen. Im vergangenen Jahr waren es unter anderem Lombardi, ein Anbieter von Prozessmanagement-Software, der Sicherheitsspezialist Guardium und Exeros, ein Anbieter von Data-Relationship-Management-Lösungen. Lombardi war IBMs neunzigste Akquisition seit 2003.
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